Der Thurgauer stiess an der WM in Roubaix in der Einzelverfolgung über 4000 m mit Schweizer Rekord ins Rennen um Bronze vor, in dem er allerdings überrundet wurde.
Imhof verbesserte seine erst vor zwei Wochen an der Heim-EM in Grenchen aufgestellte Bestmarke in der Qualifikation um 1,25 Sekunden auf 4:07,609 Minuten. Die Freude für den 31-jährigen EM-Dritten währte aber nur kurz. Wenige Stunden später im kleinen Final gegen niemanden geringeren als den italienischen Star Filippo Ganna setzte es eine Enttäuschung ab. Wegen Überrundung konnte der Thurgauer nicht weiterfahren, obwohl er bei 2000 m noch auf Rekordkurs lag. Denn Gannas Taktik war auf die Verbesserung des Weltrekords ausgerichtet. Er setzte alles auf eine Karte, holte Imhof ein, gab jedoch nach 3000 m auf, weil ihn die Kräfte verliessen.
Der Ostschweizer verpasste somit den Griff nach seiner zweiten WM-Medaille deutlich. 2016 war er im Scratch Dritter geworden. Dieser Erfolg bleibt die bislang letzte Schweizer WM-Medaille auf der Bahn.
Ganna, der Zeitfahr-Weltmeister auf der Strasse von 2020 und 2021, hatte etwas überraschend die Neuauflage des letztjährigen WM-Finals gegen Ashton Lambie aus den USA verpasst. Stattdessen traf Gannas Landsmann Jonathan Milan gegen den Weltrekordhalter an. Er büsste aber über eine Sekunde ein. Die Siegerzeit betrug 4:05,060 Minuten.
Etwas überraschend war Imhof nicht für den Schweizer Olympia-Bahnvierer berücksichtigt worden. Nun antwortet er mit Top-Leistungen auf die Nicht-Selektion vom Sommer.
Valère Thiébaud erreichte am Freitagabend im Punktefahren den 6. Rang mit 16 Zählern. Der Schweizer zeigte im Rennen gegen 20 Konkurrenten eine gute Leistung, kam aber nie in Medaillennähe. Im ersten Teil des Rennens fuhr er passiv. Diese Taktik zahlte sich nicht aus.