Das Gedankenkarussell dreht sich weiter und weiter und will einfach nicht stoppen. Meist schon aus purer Verzweiflung haben wir im Internet nach jeglichen «Tipps und Tricks zum Einschlafen» gesucht, welche nicht selten nutzlos geblieben sind. Was also tun, wenn weder der Koffeinverzicht noch die beste Schlafhygiene wirkt? Der Weg in den Schlaf lautet Entspannung und Loslassen, doch das ist leichter gesagt als getan. Wir haben Experten nach ihren besten Einschlaftipps gefragt.
Schlafmittel ist keine Lösung
Der Griff zu den rezeptfreien Schlafmitteln ist schnell getan, das ist aber nicht sehr wirkungsvoll, erklärt Jens Acker, Chefarzt Klinik für Schlafmedizin Bad Zurzach und Zürich von Zurzach Care. «Die Lebensumstände, die Genussmittel und vor allem aber die Entspannung wird unterschätzt». Wenn das Gehirn an bleibt und der Körper nicht in den Schlaf findet, können Entspannungsübungen wirksam sein. «Diese Verfahren und Übungen zu lernen, ist eine wirkungsvolle Therapieform, nützt aber auch gesunden Menschen, um die Lebensqualität zu verbessern», so der Chefarzt weiter.
Tranceähnlicher Zustand
Ein Entspannungsverfahren, welches an Beliebtheit gewinnt, ist das autogene Training. Jede Woche melden sich Personen jeglicher Alterskategorie bei Romana Dietrich, Hypnosetherapeutin und Coach für autogenes Training. «Mithilfe des autogenen Trainings wird man in einen tranceähnlichen Zustand versetzt und stellt direkten Kontakt zum Unterbewusstsein her. So kann eine neuronale Regulation bei beispielsweise stressbedingten Einschlafstörungen ermöglicht werden», erklärt Dietrich.
Einfach zu lernen
Mittels sechs nacheinander folgenden Standardübungen sei es leicht zu lernen. «Es gibt eine riesige Palette an Modulen und Tools, welche in der Therapie angewendet werden können – vom Visualisieren bis hin zur ressourcenorientierten Arbeit», so Dietrich. Bei der Behandlung von Einschlafproblemen sei bei ihr die individuell erstellte Audio-Aufnahme von zentraler Bedeutung. «So haben sie stets ein wirkungsvolles Instrument bei sich und es kann beliebig oft angewendet werden. Zum Thema Einschlafen natürlich ein ideales Abendritual», so Dietrich weiter.
Das sagt der Arzt dazu
Gemäss Jens Acker ist es zwar nicht das Standardverfahren bei der Therapie gegen Schlafstörungen, aber es spreche nichts dagegen, diese Methode zu versuchen. «Autogenes Training ist gut, wenn man es kann», meint Acker. Es sei aber nicht immer so einfach, da autogenes Training eine gewisse Konzentration fordere und es gerade beim Einschlafen auch stressen kann, aber grundsätzlich ist jedes Entspannungsverfahren willkommen, erklärt der Arzt.
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