Hirslanden Klinik

Patient stirbt nach misslungener Operation – Arzt wird freigesprochen

01.07.2023, 06:09 Uhr
· Online seit 30.06.2023, 18:59 Uhr
Eine Operation in der Hirslanden Klinik in Aarau verlief alles andere als nach Plan. Drei Jahre später musste sich der behandelnde Arzt am Freitag vor Gericht verantworten. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
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Die Operation misslungen, der Patient verstorben, der Arzt auf der Anklagebank: So die Ausgangslage am Freitag vor Gericht. Ein Routine-Eingriff, durchgeführt in der Hirslanden Klinik, wurde einem 79-jährigen Senior vor drei Jahren zum Verhängnis.

In besagtem Fall von 2020 sollte dem Krebspatienten Flüssigkeit von der Brust abgeleitet werden. Der Mann überlebte den Eingriff allerdings nicht – der 52-jährige Arzt, der ihn operierte, wurde daraufhin angeklagt. Er solle nicht die richtige Methode gewählt haben, so der Vorwurf. Ausserdem sei ihm bei der Durchführung der OP ein Fehler passiert, der das Herz des Patienten verletzt habe und zu dessen Tod geführt habe.

Kalkulierbares Risiko?

Schwere Vorwürfe, gegen die sich der beschuldigte Arzt am Freitag vor Gericht äussern musste. Er führte aus, besagte Art von Operation in seinen 23 Jahren Berufstätigkeit mindestens 20 Mal durchgeführt zu haben. Auf Grund des schwachen Gewebes des Patienten habe in diesem Fall der Schlauch den Herzbeutel durchstochen. Ob dies ein zu erwartendes Risiko gewesen war oder nicht, wollte auch die Opferfamilie wissen.

Arzt wird freigesprochen

Das Gericht kam zum Schluss, dass der Arzt seine Sorgfaltspflicht bei der Operation vor drei Jahren nicht verletzt hatte. Er habe zum gegebenen Zeitpunkt eine sichere Methode gewählt. Das Gericht sprach ihn deshalb von den Vorwürfen frei. Ob die Gegenpartei das Urteil weiterziehen wird, ist noch nicht klar.

(red,)

veröffentlicht: 30. Juni 2023 18:59
aktualisiert: 1. Juli 2023 06:09
Quelle: ArgoviaToday

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