«Wir haben uns darauf eingestellt, dass wir in den Zeitplänen unsere Kräfte ordnungsgemäss, aber eben auch so zügig wie möglich zurückverlegen können und das wird eher über kürzer als über länger der Fall sein», sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bei einem Besuch in New York. Auf die Frage, ob es sich um eher Tage oder Wochen handeln werde, antwortete die CDU-Politikerin: «Ich würde nicht von Wochen und Monaten reden». Genaue Daten würden aus Sicherheitsgründen aber nicht mitgeteilt.
Das Verteidigungsministerium hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Rückverlegung deutscher Soldaten der Nato-Mission «Resolute Support» aus Afghanistan «planmässig» laufe. Das Kontingent liege noch bei 570 Soldatinnen und Soldaten. Das Camp Marmal in Masar-i-Scharif - die Basis der deutschen Soldaten in Nordafghanistan - werde nach Einsatzende an die Afghanen zurückgegeben. Derzeit werden Männer und Frauen aus dem Einsatz über die georgische Hauptstadt Tiflis zurück in die Heimat gebracht.
Auch die Nato-Partner holen ihre Soldaten momentan zurück in die Heimat. Vor wenigen Tagen warnten die Vereinten Nationen vor einem weiteren Vormarsch der Taliban in dem Land. Nach der Eroberung Dutzender Regionen in den vergangenen Wochen schienen diese sich darauf vorzubereiten, Provinzhauptstädte in Afghanistan einzunehmen, sobald die Nato-Truppen vollständig abgezogen sind.