Adieu Heimat

Rattengift im Wassertank: Reto sucht für seine Hunde schon wieder ein sicheres Zuhause

· Online seit 01.03.2023, 12:08 Uhr
Reto aus Wettingen wanderte nach Bali aus, um ein Hundetierheim aufzubauen. Doch über Nacht wurde aus seinem Traum ein Albtraum. Unbekannte haben das Trinkwasser vergiftet. Mit Spenden will Reto nun ein neues, sicheres Zuhause für seine Vierbeiner bauen.

Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner

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Reto wollte in Bali seinen grossen Traum verwirklichen und hat ein Tierheim für Hunde errichtet. Begleitet wurde er von 3+ in der TV-Show «Adieu Heimat». Doch aus dem grossen Traum wurde schnell ein Albtraum. Denn auf die Hundestation des gebürtigen Wettinger wurde ein Giftanschlag verübt. Jetzt ist er auf die Hilfe der Öffentlichkeit angewiesen.

«Sie verseuchten das Wasser mit Giftalgen und Rattengift»

Zu Beginn schien fast so, als wäre alles in bester Ordnung. Mit seinen Tieren lebt der gebürtige Wettinger auf Bali und kümmert sich seit dato um streunende Strassenhunde, welche auf seine Hilfe angewiesen sind. Doch vor wenigen Tagen traf den 30-Jährigen der Schock: «In meinem Tierheim wurde der Wassertank vergiftet. Wir fanden neben Giftalgen auch noch Rattengift im Tank.» Laut ersten Erkenntnissen von Reto sollen Unbekannte über Nacht bei ihm eingebrochen sein und das Wasser für die Hunde verpestet haben. «Meine Hunde haben glücklicherweise nur am Morgen eine Wasserschale davon getrunken», so Reto. Als der Auswanderer bemerkte, dass die Tiere unter Durchfall litten, eilte er sofort zum Tierarzt: «Dieser hat bestätigt, dass es nur am Trinkwasser liegen konnte.»

Einheimische wollen Reto und seine Hunde verscheuchen

Wie Reto gegenüber ArgoviaToday erklärt, handelt es sich bei dem Giftanschlag nicht um eine Seltenheit auf der indonesischen Insel: «Meist werden solche Anschläge von Tier- und Hundehassern verübt. Viele Einheimische können nicht nachvollziehen, dass ein Ausländer so viel Geld in das Leid der Tiere steckt.» Die Täter wollten den Auswanderern mit solchen Anschlägen signalisieren, dass sie nicht in der Nachbarschaft willkommen sind. Reto muss sich mit grosser Wahrscheinlichkeit damit abfinden, dass er nicht herausfinden wird, wer für den Anschlag verantwortlich war. «Die Polizei hat weder auf meine Anrufe, noch auf meine Nachrichten reagiert.» Viel mehr glaubt Reto, dass der Anschlag in der Nachbarschaft begrüsst wird. «Sie haben mit dem Finger auf mich gezeigt und gelacht. Ich bin mir sogar sicher, dass viele aus der Umgebung froh sind, dass ich mir nun eine neue Unterkunft für meine Tiere suche.»

Reto sucht über Social Media nach Spenden

Seine Hunde musste Reto als Übergangslösung in einem Safehouse unterbringen. «Das kostet mich ein Vermögen, rund 2500 Franken im Monat.» Um ein neues Zuhause für sich und seine Hunde aufzubauen, benötigt der 30-Jährige rund 10'000 Franken. Mit diesem Batzen kann sich Reto eine neue Unterkunft mieten. Sein Wunsch ist es aber, sich ein eigenes Haus zu bauen. «Eine eigene Unterkunft ist die einzige Möglichkeit, damit meine Hunde ein ungestörtes Leben führen können. Dort müssten wir auch keine Angst haben, dass ein erneuter Anschlag auf uns verübt werden würde», so Reto. Für seinen Traum auf Bali müsste jedoch auch das Kapital vorhanden sein: «Hierbei sprechen wir von rund 90'000 Franken. Das wäre nicht nur für mich, sondern auch für meine Hunde die sicherste Lösung. Mir geht es momentan hauptsächlich darum, dass wir wieder ein Dach über dem Kopf haben.»

Weil Reto für seine jetzige Unterkunft, welche er für ein Jahr im Voraus bezahlen musste, keine Rückerstattung erhält, muss er sich sein Leben auf Bali von Grund auf neu finanzieren. Dafür ist er auf Spenden angewiesen. Auf Social Media erhofft er sich Unterstützung: «Aktuell sind 4500 Franken zusammengekommen», so Reto.

Die Hunde mussten alle medizinisch betreut werden und bekamen Medikamente. Mittlerweile sind sie zwar wieder wohl auf, damit das auch so bleibt, freut er sich über jede weitere Spende, welche für ein neues und sicheres Zuhause für seine Tiere eingeht.

veröffentlicht: 1. März 2023 12:08
aktualisiert: 1. März 2023 12:08
Quelle: ArgoviaToday

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