Die Fluggesellschaft und der in der US-Stadt Denver ansässige Hersteller Boom Supersonic vereinbarten zudem eine Option über 35 weitere Flugzeuge vom Typ Overture, wie United am Donnerstag mitteilte. Das Überschall-Flugzeug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 1,7 Mach soll 2026 erstmals fliegen und ab 2029 Passagiere transportieren.
Die Concorde-ähnliche Overture soll dann doppelt so schnell fliegen wie die derzeit schnellsten Linienmaschinen. Sie könnte laut United das neben New York liegende Newark in dreieinhalb Stunden mit London und in vier Stunden mit Frankfurt am Main verbinden. Der Flug von San Francisco an der US-Westküste in die japanische Hauptstadt Tokio soll sechs Stunden dauern.
Platz für bis zu 88 Passagiere
Ein Kaufpreis für die Überschall-Flugzeuge, die zwischen 65 und 88 Passagieren Platz bieten sollen, wurde nicht genannt. Voraussetzung für einen Kauf der Maschinen ist, dass die Anforderungen von United bezüglich Sicherheit, Betrieb und Nachhaltigkeit erfüllt werden, wie die Fluggesellschaft erklärte. Die Overture soll mit 100 Prozent nachhaltigem Treibstoff fliegen.
«United setzt seinen Kurs fort, eine innovativere und nachhaltigere Fluggesellschaft aufzubauen», erklärte United-Chef Scott Kirby. «Die heutigen Technologie-Fortschritte machen es realisierbarer, dass das auch Überschall-Flugzeuge umfasst.»
Boom Supersonic wurde 2014 gegründet. Nach Unternehmensangaben gibt es bislang 70 Bestellungen für Overture-Flugzeuge. Mit der United-Bestellung liege jetzt erstmals eine Bestellung für CO2-neutrale Überschall-Flugzeuge vor, erklärte Boom-Supersonic-Chef Blake Scholl. «United und Boom teilen ein gemeinsames Ziel: die Welt sicher und nachhaltig zu verbinden.»
Nachhaltiger Kraftstoff
Neben dem Start-up Boom Supersonic aus Denver, dessen «Overture»-Jets mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff fliegen und viel effizienter als die Concorde sein sollen, entwickelt unter anderem auch der US-Rivale Aerion mit Unterstützung von Airbus einen Geschäftsflieger, der anderthalbfache Schallgeschwindigkeit erreichen soll.
Seit dem Aus der Concorde im Jahr 2003 sind keine Überschall-Passagierflugzeuge mehr im Einsatz. Das französisch-britische Prestigeflugzeug war mit doppelter Schallgeschwindigkeit - Mach 2 - unterwegs, wegen des enormen Treibstoffverbrauchs aber nicht rentabel. Der Absturz einer Concorde in Paris am 25. Juli 2000 mit 113 Toten leitete das Ende des Überschallfliegers ein. Der Betrieb wurde 2003 eingestellt.
Die Sowjetunion hatte in den 1960er Jahren mit der Tupolew Tu-144 ebenfalls ein Überschall-Passagierflugzeug entwickelt, das aber nur für kurze Zeit als Linienmaschine im Einsatz war.