Aargauer Schulen treffen Massnahmen – und sorgen damit für Gesprächsstoff
In Muhen waren in den letzten Monaten immer wieder Vandalismusvorfälle auf den Toiletten öffentlich geworden. Schmierereien an den Wänden, zerbrochene Klobrillen und geflutete WCs seien dabei nur die kleineren Übel. Zum Teil gehe es auf den Klos sehr ekelhaft zu: «Teilweise wurde auch in den WC-Bürstenhalter uriniert», erklärt Hanspeter Brunner, Gemeinderat und Ressortvertreter der Schule Muhen, gegenüber «blick.ch».
Privatsphäre der Schülerinnen und Schüler eingeschränkt
Um der Lage wieder Herr zu werden, greift die Schule nun zu einer Massnahme: Man kann die Türen auf den Schultoiletten nicht mehr schliessen. Eine Vorrichtung sorgt dafür, dass man diese nur noch anlehnen kann. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler sind davon wenig begeistert: «Eine solche Massnahme ist einschränkend und für die Kinder und deren Intimsphäre nicht akzeptabel», heisst es weiter. WC-Kabinen könnten zwar weiterhin geschlossen werden, stellt die Schulleitung klar, allerdings bleibe die Tür zur Toilettenanlage trotz Geräuschen und Gerüchen offen.
«Ein Zeichen ist nötig gewesen»
Das reicht der Elternschaft nicht. Sie fragt sich, warum es die Schule nicht schaffe, mit anderen Mitteln dafür zu sorgen, dass sich das Vandalismusproblem verflüchtigt. Etwa durch Aufklärung. Brunner meint: «Die Massnahme ist hart, aber ein Zeichen ist nötig gewesen.»
Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern hätten nichts gebracht. Wie es nun weiter geht, ist bislang unklar. Bis auf weiteres bleiben die Keile an den Toiletten bestehen.
Auch in Bergdietikon kämpft seit geraumer Zeit mit Problemen rund um die Schulanlage. Dort wurde inzwischen sogar ein externer Sicherheitsdienst engagiert. Ausserdem wurde auf dem Schulareal eine suchtmittelfreie Zone eingerichtet. Dort sollen Rauchen sowie der Konsum von Alkohol und Drogen nicht toleriert werden. Man wolle den Nährboden für Littering und Vandalismus im Keim zu ersticken, heisst es auf der Webseite der Gemeinde.
1000 Franken Belohnung
Deswegen habe man auch einen privaten Sicherheitsdienst damit beauftragt, an spezifischen Orten zu patrouillieren und «Unruhestiftende zu identifizieren». Etwa dort, wo es in der Vergangenheit immer wieder zu Sachbeschädigungen gekommen war. Man setze auf eine konsequente Strafverfolgung, heisst es seitens des Bergdietiker Gemeinderats. Dieser ruft auch die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf, um «mit vereinten Kräften gegen Vandalenakte» vorgehen zu können. Sachdienliche Hinweise werden gar mit einer Belohnung von 1000 Franken vergütet.
Weil es im Gebiet der reformierten Kirche in letzter Zeit häufiger zu Problemen kam, wurden dort ausserdem Überwachungskameras angebracht. Diese werden vor und während den Gottesdiensten jedoch abgeschaltet. Man begründet dies damit, dass man die Glaubensfreiheit gewährleisten wolle.
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(ben.)