Mein Name ist Programm

Ein Sager im Wald: Aus dem Leben eines Försters

· Online seit 07.04.2023, 06:41 Uhr
Sein Name passt zu seinem Beruf wie das Rüebli zum Aargau: Andreas Sager arbeitet nämlich als Förster. Was er tagtäglich tut und weshalb sein Name hin und wieder für unterhaltsame Missverständnisse sorgt, erzählt er im ersten Teil unserer Osterserie.

Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner

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«Meine Name ist Programm» ist eine mehrteilige Artikelserie. An jedem Ostertag erscheint eine neue Geschichte über einen Menschen, dessen Name und Beruf Hand in Hand gehen.

Andreas Sager ist eigentlich Aargauer – genau genommen gebürtiger Aarauer. Wieso er trotzdem in den Wäldern des Nachbarkantons Basel-Landschaft forstet? «Ich bin als Aargauer ins Baselbiet gekommen, weil es gerade eine Stelle frei hatte. Unsere Forstreviere sind zusammengerechnet das flächenmässig grösste Revier im Kanton Basel-Land. Für mich hat es gepasst vom Team, aber vor allem auch von der Arbeit her, die ich hier machen darf.»

Naturschutzprojekte im Nachbarkanton

Die Arbeit, die der 27-Jährige beim Forstbetrieb Frenkentäler machen darf, ist oft auch administrativer Natur. Als Projektförster sitzt er öfters auch mal am Schreibtisch. Dieser ist zwar aus wunderschönem Holz – trotzdem vermisse er es manchmal aber schon, tagtäglich im Wald zu arbeiten. Konkret kümmert er sich in seinem Berufsalltag unter anderem um den Schutz- und Jungwald der Frenkentäler Wälder von elf Gemeinden in der Region Waldenburg-Reigoldswil. Stellen für Forstwart, Förster – oder Projektförster, wie Sager nach seinem Studium an der Fachhochschule einer ist – sind weitflächig verstreut. Dass viele nicht in dem Kanton arbeiten, in dem sie zu Hause oder aufgewachsen sind, ist deshalb häufig der Fall.

Alles Lehrer – ausser einer

Selten ist auch die Kombination zwischen Nachname und Beruf, die Sager als Förster hat. Deswegen gibt es auch hin und wieder mal ein Missverständnis. «Wenn es um den Holzverkauf geht und bei uns viel ‹vo de Sager› der Sägereien geredet wird, denen wir das Holz zu einem Grossteil verkaufen, gibt es schon mal eine Verwechslung, weil ich mich angesprochen fühle, wenn ich nur mit einem Ohr hinhöre.» Die Witze halten sich im Büro allerdings in Grenzen – im Gegensatz zur Freizeit. Dort muss sich Sager schon öfters einen schlechten Gag anhören.

Solche nimmt er allerdings mit Humor. «Eigentlich finde ich es praktisch. Die meisten Menschen können sich nämlich durch meinen Namen sehr gut merken, wo und was ich arbeite.» In seiner Familie ist der Projektförster ein Unikat: Ausser ihm sind alle Lehrerin oder Lehrer geworden – seine Berufswahl ist demnach mehr seinem Wunsch nach Natur, Handwerk und einem Job an der frischen Luft als seinen Wurzeln geschuldet. Ein Sager im Wald? Das passt.

veröffentlicht: 7. April 2023 06:41
aktualisiert: 7. April 2023 06:41
Quelle: ArgoviaToday

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