Atlantic-Challenge-Sieger

Endlich wieder ein voller Magen: Ruderer Samuel Widmer ist zurück in der Schweiz

· Online seit 10.02.2022, 10:49 Uhr
Es ist überstanden. Mehr als das: Es ist gewonnen! Der Aargauer Samuel Widmer ist wieder zurück in der Schweiz, nachdem er und sein Team an der «Talisker Whiskey Atlantic Challenge» Mitte Januar den Sieg holten. Im Interview mit Radio Argovia schaut Samuel zurück und erzählt von seinen Höhen und Tiefen.

Quelle: ArgoviaToday / Leonie Projer

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Es ist das härteste Ruderrennen der Welt: Die «Talisker Whiskey Atlantic Challenge». Genau diese hat das vierköpfige Team aus der Schweiz rund um den Aargauer Samuel Widmer gewonnen. Mitte Januar ruderten sie mit der Bestzeit ins Ziel. Seit dem Sieg sind nun gut drei Wochen vergangen und Samuel ist wieder zurück im Aargau. Zeit, das ganze Abenteuer noch einmal Revue passieren zu lassen.

Du weisst nicht, worum es geht? Hier kannst du den ersten Artikel zu Samuel Widmer nochmals lesen.

Seekrankheit war kein Problem

Am meisten Respekt hatte Samuel vor der Abreise vor der Seekrankheit und dem stürmischen Wetter auf dem Atlantik. Ersteres war die Sorge aber nicht wert, wie Samuel unserer Moderatorin Eliane im Interview danach erzählt: «Also was die Seekrankheit betrifft, hatte ich Glück. Ich wurde nicht seekrank – niemand von uns wurde es, was sehr gut war.» Auch an die Stürme habe man sich gewöhnt und mit der Zeit sogar darauf gehofft, weil diese Wind und hohe Wellen brachten, die das Ruderboot vorwärtstrieben, so Samuel.

Physische Strapazen

Bei der anspruchsvollen Ruder-Challenge hat Samuel 17 Kilogramm verloren. Nach der Ankunft gab es nach wochenlangem Dosen- und Trockenfutter dann das lang ersehnte kühle Bier und einen grossen Burger. Auch in den Tagen danach sei er teilweise mehrmals frühstücken gegangen und habe am Abend drei Pizzen verdrückt, erzählt Samuel. «Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viel ‹reingehauen› wie in der Woche nach unserer Ankunft», so der 27-Jährige.

Nicht nur sein Magen, sondern auch seine Finger wurden ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Diese konnte Samuel nach der Ruder-Challenge eine Zeit lang nicht mehr richtig strecken, weil sich die Sehnen vom eintönigen Rudern verkürzt hatten. Mittlerweile funktionieren alle zehn aber wieder einwandfrei.

Was war Samuels Highlight?

Vor der grossen Challenge freute sich Samuel am meisten auf die kleinen Momente. Mal einen Wal oder Delfin zu sehen und vor allem auch die Inseln von Antigua das erste Mal zu erblicken und zu wissen, dass das Ziel nicht mehr weit ist. Im Nachhinein waren es tatsächlich diese Momente, die für Samuel am schönsten waren, aber auch die Gespräche mit seinen Teamkollegen und die Freude, als der Sieg sich abzeichnete.

Erhoffter Weltrekord verpasst

Von den vielen Zielen, die sich Samuel und sein Team gesetzt hatten, konnten nicht alle erreicht werden. Den Weltrekord holte das Team am Ende nicht – dies auch wegen der schwierigen Wetterverhältnisse. Samuel kann aber mittlerweile gut damit umgehen, dieses Ziel verpasst zu haben: «Mich stört es nicht mehr. Wir haben viele Rückmeldungen von erfahrenen Ocean Rowern bekommen, die uns sagten, dass wir das Ziel hätten erreichen können, wenn das Wetter nur ein bisschen besser gewesen wäre. Wir haben unser Bestes gegeben, mehr wäre einfach nicht gegangen – und jetzt hat es halt nicht gereicht.»

Würde er es nochmals wagen?

Auf die Frage, ob Samuel noch ein zweites Mal an der «Talisker Whiskey Atlantic Challenge» mitmachen würde, antwortet er: «Nur das Rennen selber, ja, wahrscheinlich schon. Weil einfach dieses Gefühl, wenn du die Inseln siehst und ins Ziel kommst, mega schön ist.» Das ganze Drumherum, die drei Jahre Vorbereitung und alles, worauf er verzichten musste, das würde Samuel aber lieber nicht noch ein zweites Mal durchmachen müssen.

(umt)

veröffentlicht: 10. Februar 2022 10:49
aktualisiert: 10. Februar 2022 10:49
Quelle: ArgoviaToday

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