Aargau/Solothurn
Fricktal

Handtuchrolle in WC der Kreisschule in Rheinfelden angezündet

WC-Anlage angezündet

Psychologe zum Brand an Rheinfelder Schule: «Jugendliche wollen Aufmerksamkeit»

01.05.2024, 18:48 Uhr
· Online seit 01.05.2024, 11:27 Uhr
Am Dienstagnachmittag vor Schulbeginn brannte es in einer Toilette der Kreisschule Unteres Fricktal in Rheinfelden. Immer wieder kommt es in Aargauer Schul-WCs zu Bränden. Ein Psychologe erklärt, worin der Reiz für Jugendliche liegt und welche Rolle Social Media spielt.
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In einer Toilette der Kreisschule Unteres Fricktal in Rheinfelden hat es am Dienstagnachmittag gebrannt. Schüler haben das Feuer gefilmt, die Polizei bestätigt den Brand. Über das Schadensmass gibt es noch keine Informationen.

Quelle: Leserreporter / ArgoviaToday / Oliver Varga

Es ist bereits der zweite Vorfall in der Kreisschule Unteres Fricktal, sagt Marc Leber, Kommandant der Feuerwehr Rheinfelden, gegenüber Tele M1. Bereits vor einem Jahr gab es in derselben WC-Anlage einen Brand. «Das nimmt man mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis», sagt Leber, betont aber, dass die Brandursache noch nicht bekannt ist.

An Aargauer Schulen brennt es immer wieder

In Schulen kommt es immer wieder zu Bränden und Sachbeschädigungen, wie etwa auch Stefan Schumacher, Gemeindeschreiber von Auw, im vergangenen Herbst gegenüber ArgoviaToday erklärte. Auch er hatte schon erlebt, dass Handpapier im WC angezündet worden war. Auch in Muhen gab es immer wieder Vandalismus in den Schultoiletten, worauf die Schule reagierte und die WCs sich nicht mehr abschliessen liessen.

In Oberentfelden entfachte ein Jugendlicher im März 2023 auf dem Schul-WC ebenfalls einen Brand. Der Gesamtschulleiter vermutete schon damals einen Zusammenhang zu einem Tiktok-Trend. Auf der Social-Media-Plattform wird mit Brandstiftung auf Schultoiletten geprahlt, was auch in Deutschland zu einer Häufung der Fälle geführt hatte.

Psychologe: «Jugend war schon immer so»

Solche Streiche gab es schon immer, sagt Psychologe Thomas Estermann. «Auch vor 40 oder 50 Jahren haben Jugendliche solchen Blödsinn gemacht.» Der Unterschied sei aber, dass man heute die Möglichkeit habe, die Taten zu filmen und grossflächig über Social Media zu verbreiten «und das macht es noch attraktiver, weil man so noch mehr Aufmerksamkeit erheischen kann», so Estermann.

Die Frage sei, wie man den Jugendlichen vermittelt, dass ihr Verhalten gefährlich werden könnte, «und in diesem Fall, mit der brennenden Toilettenanlage, könnte der Brand ja wirklich schlimme Folgen haben». Kinder und Jugendliche müssten aber erst lernen, die Grenzen zwischen «lustig und saublöd» zu erkennen, erklärt Estermann. Das spüre man als junger Mensch nicht einfach so. Deshalb sei im Zeitalter von Social Media eine angemessene Medienschulung enorm wichtig.

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Auch Feuerwehrkommandant Leber warnt vor gefährlichen Social-Media-Trends: «Kids, bitte macht bei solchen Challenges nicht mit. Es ist unfassbar gefährlich und kann grossen Schaden anrichten. Es gibt wirklich bessere und sinnvollere Challenges auf Tiktok.»

veröffentlicht: 1. Mai 2024 11:27
aktualisiert: 1. Mai 2024 18:48
Quelle: ArgoviaToday

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