Zeiningen

In dieser Aargauer Gemeinde gibt es Gottesanbeterinnen

26.09.2023, 11:08 Uhr
· Online seit 25.09.2023, 10:00 Uhr
Die Gottesanbeterin ist zwar eine einheimische Insektenart, jedoch unglaublich selten. Eine Lesereporterin aus Zeiningen hatte Glück und hat diesen Sommer gleich mehrere Male ein Exemplar entdecken können.
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In diesem Sommer hat eine Leserreporterin aus Zeiningen vier Mal eine Gottesanbeterin der Art Mantis religiosa in ihrem Garten und Umgebung entdeckt. Bislang ist das die einzige Art, die es in der Schweiz gibt. Für Leserreporterin Claudia ein grosser Moment: «Es war eine Ehre für mich, viele in meinem Umfeld haben noch keine gesehen.» Es sei der erste Sommer gewesen, in dem sie in Zeiningen Gottesanbeterinnen gesehen habe. «Vielleicht bin ich ja die Göttin, welche sie anbeten», sagt sie mit einem Augenzwinkern.

«Es war eine natürliche Ausbreitung und ist nicht durch den Menschen verursacht. Denn die Gottesanbeterin ist mobil», erklärt Matthias Borer, Kurator Biowissenschaften. «Sie sind sehr wärmeliebende Tiere und sind an Orten, an denen der Winter relativ mild ist», so Borer. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch einige Fundmeldungen aus dem Aargau. Vorher war die Gottesanbeterin vor allem im Tessin, Wallis und Genf verbreitet, inklusive Einzelfunde am Jurasüdfuss und in der Region Basel. Man gehe stark davon aus, dass es mit der Klimaerwärmung zu tun hat, dass die Art nun auch in der nördlichen Schweiz weiter verbreitet ist.

Es kommt auch häufiger vor, dass die Gelege dieser Tierart entlang von Eisenbahnlinien zu finden – ausgestattet mit einer wassergeschützten Schlupfzone. Vor allem Schotter und Kiesflächen sind beliebte Lebensräume. Transporte aus dem mediterranen Raum würden bei der Verbreitung eine grosse Rolle spielen, meint Borer gegenüber dem «St.Galler Tagblatt». Ihre Farbpalette reicht von Dunkelbraun über Beige bis zu einem intensiven Grün. Dabei gleicht sich die Gottesanbeterin ihrer Umgebungsfarbe mit.

Das Tier ist eher ein Gewinn für die Artenvielfalt und keine Plage. «Sie hat ihre ökologische Nische und ist in einem funktionierenden System. Es ist nichts, dass aus dem Gleichgewicht gerät», hält Borer fest. Für die Pflanzenwelt ist sie ebenfalls unproblematisch. Das Tier frisst nämlich vor allem Heuschrecken und andere Insekten – oder gar die eigenen Artgenossen.

veröffentlicht: 25. September 2023 10:00
aktualisiert: 26. September 2023 11:08
Quelle: ArgoviaToday

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