Quelle: Tele M1
«Aargau mach vorwärts!» – stand auf dem Transparent an der Spitze der durch die Bahnhofstrasse ziehenden Kundgebung. Mehrere hundert Frauen, jüngere und ältere, vereinzelt auch Männer, forderten laut mehr Gleichstellung.
Vor dem Gebäude der Kantonsregierung, die aus fünf Männern besteht, versuchten die Demonstrantinnen und Demonstranten die Exekutive mit Sirenentönen und Pfeifen aufzuwecken. Im Aargau brauche es «einen heftigen Ruck Richtung Gleichstellung», sagte eine Organisatorin zur bunten Gruppe: «Wir haben lange genug gewartet.»
Breit abgestütztes Streikkollektiv
Zur Demonstration in Aarau hatte das feministische Streikkollektiv Aargau aus neun verschiedenen Verbänden aufgerufen. Zum Kollektiv gehören Verbände wie die Frauenzentrale Aargau, der Aargauische Katholische Frauenbund, der Gemeinnützige Frauenverein Baden, das Frauenhaus Aargau-Solothurn und die SP Frauen Aargau.
Initiative für Lohngleichheit lanciert
Am Frauenstreiktag startete auch die Unterschriftensammlung für die kantonale Volksinitiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt!». So sollen mehr private und öffentlich-rechtliche Unternehmen zu Lohnanalysen verpflichtet werden. Die Grenze soll von 100 Angestellten auf 50 gesenkt werden.
Die Volksinitiative verlangt zudem, dass wieder eine kantonale Fachstelle für Gleichstellung eingerichtet wird. Diese soll künftig unter anderem als «zentrale Kontroll- und Meldestelle für Verstösse gegen die Lohngleichheit» dienen.
Nicht alle Frauen unterstützen den Streik
Christina Bachmann Roth, Präsidentin der Mitte-Frauen Schweiz, ist bei vielen Forderungen nicht derselben Meinung wie ihre Kolleginnen. «Die verkürzte Arbeitszeit zum Beispiel ist keine Forderung, die der Gleichstellung dient. Das ist ein sozialistisches Ziel. Das kann der Frauenbewegung sogar schaden.» Mit ihrer Gegenaktion – Hula-Hoop-Tanzen – will Bachmann Roth zeigen, dass man bei der Gleichberechtigung eine gemeinsame Mitte finden muss.
Ein Aarauer Stadtpolizist, der den Demonstrationszug durch die Stadt begleitet, schätzt die Zahl der Teilnehmenden auf über 1000. Gemäss einer Mitteilung des Feministischen Streikkollektivs, das sich überwältigt zeigt von der Beteiligung, waren es gar 3000 Personen.
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(sda/rag)