Rückzug aus Profisport

Langenthal-Aus ist für Ligakonkurrent EHC Olten eine Hiobsbotschaft

08.12.2022, 15:31 Uhr
· Online seit 08.12.2022, 12:26 Uhr
Am Mittwoch verkündete der SC Langenthal, dass sich der Verein auf Ende der laufenden Saison aus dem Profisport zurückziehen will. Die Gründe dafür sind hauptsächlich finanzieller Natur. In Olten bedauert man diesen Entscheid sehr.

Quelle: ch media video unit / Warner Nattiel

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Am Mittwoch die grosse Ankündigung: Aus finanziellen Gründen zieht sich der SC Langenthal aus der Swiss League zurück und auch die Pläne für eine neue Eishalle werden nicht weiterverfolgt. So waren die Erwartungen für Pressekonferenz am Donnerstag hoch: Doch die Stadt Langenthal dämpfte diese. «Wer heute eine fertige Lösung erwartet, den muss ich leider enttäuschen. So weit sind wir noch nicht», heisst es aus dem Stadtpräsidium.

An Infrastruktur gescheitert

Für Nationalligaeishockey brauche man eine Infrastruktur, die eine nachhaltige Finanzierung ermöglicht, sagt Gian Kämpf, Präsident des SC Langenthal. «Um mit Nationalligahockey weiterzumachen, hätten man einen nächsten Schritt im Bereich der Infrastruktur machen müssen. Das ist in Langenthal leider nicht gelungen und das ist ist nun die Konsequenz.»

Wichtig sei es aber, den Nachwuchs und das Damenteam in Langenthal zu halten, betont der Vereinspräsident. «Wir sind auch froh, dass die Stadt Verantwortung übernimmt und den Eissport in Langenthal fördern und halten will.»

Der Rückzug aus der Swiss League ist auch für den Ligakonkurrenten und Derby-Gegner EHC Olten eine Hiobsbotschaft. «Wir bedauern diesen Entscheid. Der SC Langenthal ist unser grosser Derby-Gegner. Es waren Spiele, die für sehr viel Emotionen und Zuschauer gesorgt haben. Dass es diese in Zukunft nicht mehr geben wird, bedauern wir», sagt Stephan Felder, Leiter Kommunikation EHC Olten gegenüber TeleM1. Er führt weiter aus, dass der Rückzug auch die «Powermäuse» belasten wird. «Die Derbys waren bei uns wie auch in Langenthal sehr gut besucht. Diese Einnahmen werden uns fehlen.»

«Es ist eigentlich eine Komödie»

Viel kritischer ist Eishockeyjournalist Klaus Zaugg: «Im Oberaargau haben wir eine perfekte Eissportanlage, aber man bringt es nicht fertig zusammenzuarbeiten. Man sagt, die ganze Welt ist ein Dorf, aber im Oberaargau ist jedes Dorf eine eigene Welt. Es ist eigentlich eine Komödie.»

Auch zur Erhaltung des Hockeynachwuchs sei nichts anderes möglich, als im Oberaargau ein Eissportzentrum zu schaffen, ist Zaugg der Meinung. «Jetzt ist es halt Seldwyla. Die Politik ist noch nicht so weit. Aber wir können davon ausgehen, dass es nicht lange dauern wird. Es gibt keine andere Möglichkeit.»

(red)

veröffentlicht: 8. Dezember 2022 12:26
aktualisiert: 8. Dezember 2022 15:31
Quelle: ArgoviaToday

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