Tiere in der Armee

Nach Übung «Argovia» folgt die Fahnenabgabe im Schachen

01.12.2023, 17:13 Uhr
· Online seit 01.12.2023, 16:22 Uhr
Die Veterinär- und Armeetiereabteilung 13 hat in den vergangene drei Wochen im Aargau ihren jährlichen Wiederholungskurs durchgeführt. Anlässlich dessen Ende fand kürzlich im Aarauer Schachen die Fahnenabgabe statt. Wir waren mit dabei.

Quelle: ArgoviaToday / Niclas Zettergren / Severin Mayer

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Wer an die Armee denkt, dem kommen wahrscheinlich als erstes Panzer und Kampfjets in den Sinn. Doch es gibt auch zahlreiche Tiere, die in der Schweizer Armee «Dienst leisten». In der Veterinär-und Armeetiereabteilung 13 (Vet u A Tiere Abt 13) gibt es – gemäss Fachoffizier Gioele Bossi – rund 300 Pferde und 100 Hunde. Ihre Aufgaben erfüllen sie zusammen mit etwa 700 Angehörigen der Armee (AdA).

Kantonspolizei und Armee im gemeinsamen Training

In den vergangenen Wochen nahmen die AdA und die dazugehörigen Tiere an der mehrtägigen Übung «Argovia» teil. Das Ziel dabei war es, die Zusammenarbeit zwischen der Kantonspolizei Aargau und der Armee zu trainieren. Vergangene Woche wurden dazu beispielsweise Hundeführerinnen und Hundeführer der Armee bei einer Grosskontrolle am Bahnhof Aarau involviert und berittene Truppen patrouillierten im Zuge der Einbruchsprävention im Aarauer Zelgliquartier. «Es war eine spannende Übung, wir konnten zum ersten Mal mit einem Kantonspolizeikorps zusammenarbeiten», erzählt Fabien Peiry, Oberstleutnant im Generalstab und Kommandant des Vet u A Tiere Abt 13 gegenüber ArgoviaToday.

Kommandantenwechsel mit tierischer Unterstützung

Peiry stand auch am Mittwoch bei der Fahnenabgabe, die das Ende des Wiederholungskurses symbolisiert, im Zentrum. Es war nämlich sein letzter «WK» als Kommandant dieser Einheit. Ab dem ersten Januar wird Major Bruno Invernizzi das Kommando über die Vet u A Tiere Abt 13 übernehmen. Traurigkeit ist an diesem sonnigen Novembertag jedoch nicht zu spüren. Eine Hundertschaft an Armeeangehörigen mitsamt ihren Tieren marschiert zu Militärmusik in Marschformation auf das Feld im Schachen. Als die ganze Abteilung dann still in ihren Formationen steht und den Worten vom Kommandanten lauscht, sagt ein kleiner Junge zu seinem Vater: «Wenn ich gross bin, will ich auch mal mit einem Hund ins Militär». Bis auf ein paar kleine Aussetzer gelingt es auch allen Hunden und Pferden während der ganzen Zeremonie still zu stehen. Gemäss Fachoffizier Bossi ist das eher die Ausnahme als die Regel.

Kurz vor Mittag kommt es dann zum Hauptteil des Anlasses: Die Kommandoübergabe. Bei feierlicher Atmosphäre geht die Fahne vom alten zum neuen Kommandanten über. Nachdem dieser eine Rede gehalten hat, ist die Zeremonie auch schon zu Ende, und die gesamte Abteilung verlässt in gewohnter Militärmanier das Feld. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die an diesem Tag anwesend sind, applaudieren dabei.

Braucht die Armee im digitalen Zeitalter noch Tiere?

Eine Frage bleibt allerdings offen: Braucht die Armee im digitalen Zeitalter überhaupt noch Tiere? Ja, sagt Peiry. Es sei wichtig, dass die Möglichkeit, ohne Digitalisierung und Strom unterwegs zu sein, erhalten bleibe. «In unwegsamem Gelände, wo es schwierig ist zu laufen, hilft einem die Digitalisierung nichts, dort brauchen wir diese Kräfte», so Peiry. Gleichzeitig betont er aber auch, dass die Vet u A Tiere Abt 13 fortschrittlich sein und mit dem Trend der Digitalisierung mitgehen muss: «Wir sind zukunftsorientiert und ergänzen die neuen Mittel», hält Peiry fest. Damit dies umgesetzt werden kann, braucht es auch in Zukunft junge Menschen, welche ihre Rekrutenschule als Hundeführerin oder Hundeführer, Veterinär- oder Trainsoldat absolvieren wollen.

Diejenigen, die diesen Schritt gehen, haben gemäss Peiry meistens schon vor Dienstantritt Erfahrungen im Umgang mit Hunden oder Pferden. Das Pflichtbewusstsein sei daher bereits vorhanden und er könne sich vorstellen, dass die Rekruten, die mit Tieren zu tun haben, mit einer anderen Motivation einrücken als in anderen Truppengattungen.

veröffentlicht: 1. Dezember 2023 16:22
aktualisiert: 1. Dezember 2023 17:13
Quelle: ArgoviaToday

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