Kanton Solothurn

Offenlegung von Blitzer-Standorten: Nutzlos oder sicherer?

· Online seit 15.07.2022, 06:59 Uhr
Die Kantonspolizei Solothurn veröffentlicht künftig wöchentlich die Blitzer-Standorte. Ein Freipass für Raser soll das aber nicht sein. Die Meinungen zur Offenlegung der Radar-Standorte gehen dennoch auseinander.

Quelle: TeleM1

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Künftig wird die Kantonspolizei Solothurn jeden Donnerstag die Standorte der festen und semistationären Blitzer bekannt geben. Sie erfüllt damit einen Auftrag des Solothurner Kantonsrats und folgt gleichzeitig dem Beispiel anderer Kantone wie etwa Luzern. Das heisst aber nicht, dass Raser sonst freie Fahrt haben: «Gerade im Raserbereich sind unvorhergesehene Kontrollen das Thema und die geben wir ja nach wie vor nicht bekannt», sagt Dominic Jakob, Chef Verkehrstechnik Oensingen, zu Tele M1. Das Vorgehen von Rasergruppen sei der Polizei bekannt, wenn eine Anlage länger am gleichen Ort stehe, gingen da wenige ins Netz.

Grünen-Kantonsrat Christof Schauwecker ist dennoch skeptisch: «Wenn Autofahrer und -fahrerinnen wissen, wo sie überwacht werden, dann können sie sich auch lokal daran anpassen und das Tempo dort einhalten.» SVP-Kantonsrat Rémy Wyssmann widerspricht: «Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt mehr Sicherheit, mehr Homogenität und weniger Auffahrunfälle. Wir wissen aus anderen Kantonen, dass solche Radarstellen zu Unfällen führen können, weil man sich erschreckt. Das fällt sicher weg, wenn alles transparent dargelegt wird.» Trotzdem zeigt auch eine Umfrage unter Autofahrerinnen und -fahrern, dass der Nutzen angezweifelt wird.

Die Publikation der Blitzer-Standorte ist vorerst auf drei Jahre beschränkt. In dieser Zeit will man neue Erkenntnisse sammeln.

(vro)

veröffentlicht: 15. Juli 2022 06:59
aktualisiert: 15. Juli 2022 06:59
Quelle: ArgoviaToday

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