In Buchs kam es in der Nacht vor Silvester zu einem Farbanschlag auf eine Moschee. Fensterscheiben sowie die Eingangstüre wurden mit roter Farbe verschmiert. Wie Bilder einer Lesereporterin zeigen, wurden wohl auch politisch motivierte Parolen an die Wände geschrieben. So stand auf Englisch «der türkische Faschismus müsse zerschmettert werden». Auch das Wort «Paris» ward an die Wand geschrieben. Zusammenhänge mit den tödlichen Schüssen in Paris in einem kurdischen Gemeindezentrum sind bisher nicht erwiesen. Am 23. Dezember hatte ein 69-jähriger ehemaliger Lokomotivführer aus rassistischen Gründen drei Kurden umgebracht.
Die Kantonspolizei bestätigte am Samstag einen entsprechenden Einsatz gegenüber ArgoviaToday. Angaben zur Täterschaft, zu Motiven oder Hintergründen der Tat konnte die Polizei noch nicht machen. Der Türkisch-Islamische Verein, welcher die Moschee betreibt, möchte sich derzeit nicht äussern, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Man habe in Rücksprache mit der Polizei im Vorstand vereinbart, aktuell die polizeilichen Untersuchungen abzuwarten.
«Die Schmierereien deuten darauf hin, dass es sich um einen Racheakt für die Anschläge auf kurdische Einrichtungen in Paris letzte Woche handelt», schreibt der Verband Aargauer Muslime in einer Stellungnahme. Dazu muss man wissen, dass Kurden in der Türkei verfolgt werden, die kurdische Partei PKK ist verboten und als Terrororganisation eingestuft worden. Die antitürkische Botschaft an der Moschee in Buchs könnte daher darauf hindeuten, dass kurdische Aktivisten dahinterstehen. Jedoch war der Attentäter von Paris kein Türke, sondern Franzose – und damit sei die Argumentation nicht ganz schlüssig, heisst es weiter.
Weiter heisst es in der Mitteilung, dass der «Verband Aargauer Muslime diesen rassistischen Anschlag aufs Schärfste verurteilt und die Behörden dazu aufruft, alles zu unternehmen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.» Es sei erheblicher Sachschaden bei dem Farbanschlag entstanden.
(sib)