Rothrist

Schafsriss: Es war ein Wolf – aber wo steckt er nun?

18.01.2024, 19:16 Uhr
· Online seit 18.01.2024, 17:57 Uhr
Ein Wolf hatte Mitte Dezember in Rothrist mindestens ein Schaf gerissen. Das beweisen die entnommenen DNA-Proben, wie Recherchen von Tele M1 zeigen. Das Tier dürfte weitergezogen sein, heisst es beim Spezialisten vom zuständigen kantonalen Departement.

Quelle: Tele M1 / Lisan Vugts / ArgoviaToday / Severin Mayer

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Es war ein grausiger Fund Mitte Dezember in Rothrist. Eine Hobby-Tierhalterin hatte ihr Schaf tot aufgefunden, das Tier war übel zugerichtet. Schnell wurden damals Forderungen laut, dass das Raubtier, welches das Schaf auf dem Gewissen hat, erlegt werden müsse: «Auch wenn es ein Hund oder ein anderes Tier war, ändert es nichts an der Ausgangslage. So ein Tier gehört für mich abgeschossen», sagte Bauernverbandspräsident Christoph Hagenbuch damals.

Weitere Untersuchungen folgen

Jetzt ist klar: Ein Wolf hat das Tier gerissen. Das bestätigt der Kanton Aargau auf Nachfrage von Tele M1 am Donnerstag: «Die Resultate sind diese Woche gekommen. Es konnte bestätigt werden, dass das Tier durch einen Wolf gerissen wurde. Wir hatten diese Vermutung bereits aufgrund des Rissbildes und des Ereignisablaufs», sagt Reto Fischer, Fachspezialist beim zuständigen Departement Bau, Verkehr und Umwelt BVU.

Ob das Tier bereits einschlägig bekannt ist, konnte Fischer noch nicht sagen. Dazu würden erst weitere Tests zur Individual-Genetik folgen. Ob der Wolf auch für weitere Risse in derselben Gegend zur selben Zeit verantwortlich ist, ist ebenfalls nicht bestätigt. In Murgenthal verletzte ein Tier drei Schafe tödlich, fünf weitere mussten später erlöst werden. Besonders tragisch: Alle acht Tiere waren trächtig. Der Schaden für den Schafshalter belief sich auf rund 15'000 Franken.

Schafhalter wünscht sich Selbstjustiz

Heinz Plüss, Schafzüchter aus der Region, wünscht dem Wolf deshalb auch nichts Gutes: «Ich hoffe, dass er erschossen wurde. Ich hoffe, jemand hat den Mut aufgebracht. Wenn der das zugibt, unterstütze ich ihn voll, ich stehe hinter ihm.»

Quelle: Tele M1

Jagd- und Fischerei-Spezialist Reto Fischer hat eine andere Vermutung und zwar, dass der Wolf weitergezogen sei: «In welche Richtung, können wir nicht sagen. Man hat jetzt in letzter Zeit wieder Nachweise von Wölfen in den umliegenden Kantonen gehabt.» Noch sei aber nicht klar, ob es sich dabei um das Individuum handelt, das bei den Schafhaltenden in der Region Rothrist Angst verbreitet hatte.

In voller Länge: TalkTäglich mit Schafhalter Heinz Plüss und David Gerke (Geschäftsführer Gruppe Wolf Schweiz) zum Thema, ob der Wolf im Aargau abgeschossen werden soll.

Quelle: Tele M1

veröffentlicht: 18. Januar 2024 17:57
aktualisiert: 18. Januar 2024 19:16
Quelle: ArgoviaToday

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