Ferien in den «Blue Zones»: Hier leben die Menschen am längsten

Die sogenannten «Blauen Zonen» haben alle ein paar kulturelle Gemeinsamkeiten, mit denen die Wissenschaft das Phänomen erklärt, dass Männer und Frauen dort so alt werden. Sie ernähren sich überwiegend pflanzlich und essen viel Gemüse, nehmen nicht zu viele Kalorien zu sich und rauchen und trinken nur selten. Ausserdem führen sie ein intensives Familienleben und vermeiden Einsamkeit. Auch Sport ist ein fester Bestandteil des Alltags.

Ikaria, Griechenland

Von «den alten Griechen» ist häufiger mal die Rede, besonders im Zusammenhang mit deren Philosophie. Doch heute gibt es noch eine griechische Region, in der die Menschen sehr alt werden, was wohl auch an einer gesunden Lebenseinstellung liegt: Ikaria ist eine der blauen Zonen der Erde. Die Chancen, über 90 Jahre alt zu werden, stehen für die Einheimischen besonders gut.

Die Ernährung der Ikariotinnen und Ikarioten ist sehr mediterran und besteht aus Früchten, Gemüse, Vollkorn und Fisch. Ausserdem landen viele Wildkräuter auf deren Tellern. Forscherinnen und Forscher haben hier über 70 verschiedene und essbare Wildkräuter dokumentiert, die einen sehr hohen Anteil an Antioxidantien aufweisen. Ebenfalls wichtig für ein langes und gesundes Leben ist die Siesta: Eine halbe Stunde Mittagsschlaf pro Tag muss mindestens drin sein.

Ikaria ist eine Insel im Osten Griechenlands – nahe der türkischen Grenze. Die Reisenden erwartet dort eine abwechslungsreiche Landschaft, die schon den Namensgeber Ikarus beeindruckt haben soll. Im Vergleich zu anderen griechischen Inseln ist Ikaria im Sommer nicht so überlaufen und man hat an den vielen malerischen Stränden seine Ruhe. Zu den schönsten Stränden gehört unter anderem der Nas Beach.

Sardinien, Italien

Im Herzen Sardiniens, also in der Mitte der Insel, liegen die Ogliastra und die Barbagia – die «Blue Zone» Sardiniens. Speziell in diesen beiden Regionen gibt es viele hundertjährige Männer. Ogliastra ist eine von insgesamt acht Provinzen auf der italienischen Insel und befindet sich an der Ostküste im bergigen Hinterland.

Die Berge des Gennargentu-Bergmassivs bieten sich beispielsweise gut zum Wandern an. Strandliebhabende können an den für Sardinien typischen Sandstränden und malerischen Badebuchten inklusive türkisblauem Meer relaxen. Auch geschichtlich hat die Region einiges zu bieten – hier gibt es heilige Brunnen, die zum Teil noch aus der Jungsteinzeit stammen.

Nicoya, Costa Rica

Auf der Halbinsel Nicoya in Costa Rica werden die Menschen nicht nur besonders alt, die Region ist auch eines der beliebtesten Reiseziele für Strandurlaub. Unter Surferinnen und Surfern gilt die Region sogar weltweit als einer der besten Orte zum Surfen.

Auf der Nicoya-Halbinsel kann man Vögel beobachten, geheimnisvolle Höhlen erkunden oder bei einer ausgedehnten Yoga-Stunde den Alltagsstress vergessen. Im Cabo-Blanco-Naturschutzgebiet trifft man auf Brüllaffen, Kojoten oder Nasenbären.

Zur «Blauen Zone» gehören unter anderem die Regionen Hojancha, Nandayure, Carrillo und Santa Cruz. Vor allem der «Plan de Vida», der Plan des Lebens, sorgt hier bei den Alten für eine positive Lebenseinstellung und hilft ihnen dabei, aktiv zu bleiben. Ausserdem wird auch hier der Familienzusammenhalt gross geschrieben und viel gelacht.

Okinawa, Japan

Eine Region, die schon lange für ihre aussergewöhnlich alten Menschen bekannt ist, ist Okinawa. Und nicht nur das: Es ist auch ein echtes Ferienparadies mit weissen Stränden und azurblauem Wasser. Die Lebenserwartung in der japanischen Stadt war eine Zeit lang weltweit am grössten, weshalb die Region auch «Insel der Hundertjährigen» genannt wird. Frauen werden hier durchschnittlich 86 Jahre alt, Männer 78.

Am angenehmsten und sonnigsten ist es zwischen März und Mai sowie zwischen September und Dezember auf der Insel. Ferien in Okinawa bedeutet beeindruckende Kalksteinlandschaften, dichte Wälder und herrliche Küstenlinien.

Loma Linda, USA

Die letzte der fünf «Blauen Zonen» befindet sich im kalifornischen Loma Linda. Die aussergewöhnlich hohe Lebenserwartung betrifft hier nur eine Gemeinschaft von rund 9000 Adventistinnen und Adventisten in der Gegend von Loma Linda – so bezeichnen sich die Anhängerinnen und Anhänger einer Freikirche.

Sie leben etwa zehn Jahre länger als der Rest der Einheimischen. Auch hier sollen unter anderem vegetarische Ernährung sowie regelmässige Bewegung die Gründe sein. Ausserdem sind Alkohol und Zigaretten absolut tabu.

Loma Linda befindet sich im Landesinneren von Kalifornien, etwa eine Autostunde östlich von Los Angeles. Die Stadt selbst hat keine besonderen Sehenswürdigkeiten zu bieten, der Rest des Bundesstaates dafür umso mehr.