Hierzulande galt die Klimaanlage im Auto lange als Luxus, bis sie sich in den 2000er-Jahren als Standard etablierte. Amerika war da längst cool: 1938 hatten als Pioniere erst Nash, wenig später auch Studebaker den Sommersegen eingebaut.
Gutes Klima an Bord wirkt sich auch auf die Sicherheit aus: Bei 35 Grad reagiert man verzögert wie mit 0,5 Promille Alkohol. Doch gerade die Alltäglichkeit verführt mitunter zur Nachlässigkeit. Dies schreibt der Autogewerbe-Verband Schweiz in einer Mitteilung.
Mit folgenden fünf Tipps läuft die Klimaanlage in Zukunft noch besser:
1. Geöffnete Fenster sind uncool
So profan es tönt, so häufig wird die Chance auf gutes Klima durch einen Fensterspalt vergeben: Zu Fahrtbeginn im von der Sonne aufgeheizten Auto sollten alle Fenster geöffnet und die Klimaanlage auf maximale Leistung (oft Taste «AC max») getrimmt werden, um den Hitzestau abzuführen.
Danach gehört die Klimaautomatik wieder in den sanften «Auto»-Modus. Der kann aber nur gezielt regeln, wenn alle Fenster zu sind. Wohlgemerkt ganz geschlossen: Der kleine offene Fensterspalt irritiert die Klimasensoren und kostet ebenso Sprit wie die verpuffende Kühlleistung.
2. Weniger Kälte ist mehr Komfort
Grundsätzlich sollte man bei automatischen Klimaanlagen deren Automatikmodus vertrauen: Das System weiss am besten, wie die Kühlluft optimal verteilt werden soll. Wichtig: Einfach mal die Bedienungsanleitung lesen, irgendeinen unbekannten Trick gibt es immer.
Als Grundeinstellung der Temperatur empfehlenswert sind 20 bis 22 Grad. Dauerhaft lieber nicht tiefer, so gut es zu Anfang zu tun scheint: Sonst ist der Hitzeschock beim Aussteigen schlimmer, vor allem aber die Chance auf Kopfschmerz und für Viren, im unterkühlten Körper Schnupfen auszulösen.
3. Die Scheiben kühlt man umsonst
Ebenfalls um des Wohlfühlen willens sollte der Luftstrom nie direkt auf den Körper gerichtet sein. Idealerweise sind die Lüftungsdüsen so eingestellt, dass die Kühlluft sowohl den Kopfraum wie den Fond gleichmässig erreicht.
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Ein Beispiel: mittlere Lüftungsdüsen nach oben, äussere gerade nach hinten. Tipp: Den Luftstrom nie in Richtung Seitenscheiben ausrichten (wie etwa im Winter zum Scheibenentfrosten), denn sonst verpufft im Sommer am Glas ein Gutteil des Kühleffekts.
4. Schalte doch einfach mal ab
Bei all ihren Vorteilen hat die Klimaanlage einen Nachteil: Sie erhöht den Treibstoffverbrauch. Je nach Modell meist bis zu etwa zehn Prozent. Wird keine Kühlung benötigt, sollte man also ruhig mal den Kältekompressor abschalten («AC off» oder vergleichbar angeschrieben).
Allerdings gilt trotzdem: Klimaanlage einerseits auch im Winter nutzen, weil sie entfeuchtet und Vereisung oder Beschlag der Scheiben vermeidet. Und andererseits unbedingt auch in der Zwischensaison die Anlage mindestens einmal monatlich in Betrieb nehmen: Das hält die Mechanik des Systems fit.
Quelle: Reuters
5. Schimmel und Bakterien vermeiden
Klimaanlagen sind komplexe Technik und neigen ohne Wartung zu Modergerüchen, Bakterien- und Pilzbefall (Schimmel). Angenehm ist das nicht – und gesund schon gar nicht. Deshalb muss nicht nur ab und zu Kältemittel aufgefüllt, sondern auch mal der Verdampfer gereinigt werden.
Bei dieser Gelegenheit wird auch der Pollenfilter gecheckt. Gut zu wissen: Der Klimaanlagen-Check bei der Garage deines Vertrauens garantiert, dass die Anlage gesund bleibt und zudem länger lebt.
Zusatztipp: Im Elektroauto Eco-Modus nutzen
In Elektroautos ist die Klimaanlage auch ein Reichweitenthema: Kühlen kostet Strom. Weil das Klima ein Sicherheitsfaktor ist, sollte man aber nie auf deren Kosten sparen. Die gute Nachricht: In modernen E-Autos ist der Mehrverbrauch gering, man darf wie gewohnt kühlen und kommt doch ans Ziel.
Tipp: Viele E-Autos haben Eco-Funktionen, falls keine hohe Kühlleistung nötig ist, manche gar eine Funktion zum Kühlen nur des Fahrerbereichs, falls weitere Insassen fehlen.