Zu teuer

«Für den Normalbürger nicht mehr erklärbar»: FDP Aargau will Strompreise liberalisieren

· Online seit 19.09.2023, 20:39 Uhr
Mithilfe einer Standesinitiative möchte die FDP Aargau die Strompreise liberalisieren. Nun wird im Grossen Rat darüber diskutiert, ob man die Initiative nach Bern weiterziehen möchte. Bis eine Entscheidung gefällt wird, dürften jedoch noch viele Megawatt durchs Land ziehen.

Quelle: Tele M1

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Den Stromschalter umzulegen wird viele Aargauerinnen und Aargauern nächstes Jahr noch einmal ein wenig mehr schmerzen. Fast 40 Prozent schlägt die AEW auf die aktuellen Preise auf. Hunderttausende Kundinnen und Kunden sind von der massiven Strompreiserhöhung betroffen. Einen günstigeren Anbieten können die Betroffenen jedoch nicht wählen. Das will die FDP nun ändern.

«Kommt den Kunden nicht zugute»

Adrian Meier, Grossrat der FDP Aargau, sagt: «Die aktuellen Differenzen im Vergleich zum Vorjahr sind für den Normalbürger einfach nicht mehr erklärbar.» In Büttikon würde der Preis im kommenden Jahr um 46 Rappen steigen. Zwei Dörfer weiter in Dintikon zahle man nur 26 Rappen mehr.

Aktuell kann man den Anbieter nur dann wechseln, wenn man mehr als 100 Megawattstunden im Jahr bezieht. Wenn es nach der SP geht, soll sich daran auch nichts ändern. SP-Grossrat Martin Brügger erklärt: «Das kommt den Kunden nicht zugute, sondern maximal den Werbeabteilungen einzelner Unternehmen».

«Risiko muss besser verteilt werden»

Und auch die Grünen wollen von einer Liberalisierung der Strompreise nichts wissen. Man wolle mit anderen Mitteln erreichen, dass die Preise wieder sinken: «Das Risiko muss besser verteilt werden, sodass alle in etwa das Gleiche zahlen», sagt Grossrat Jonas Fricker.

Dem entgegnet FDP-Meier: «Wir erreichen langsam ein Niveau, bei dem sich alle strecken müssen. Eine Liberalisierung ist auch nicht das Allheilmittel. Man müsste die Kapazitäten massiv ausbauen».

Nun liegt die Entscheidung beim Grossen Rat, ob man die Standesinitiative bis nach Bern weiterziehen möchte. Bis man letztlich eine Entscheidung gefunden hat, werden jedoch wohl noch Jahre ins Land ziehen.

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(ben)

veröffentlicht: 19. September 2023 20:39
aktualisiert: 19. September 2023 20:39
Quelle: Tele M1

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