Mit einer schnellen Erhebung untersucht es die Veränderungen des Waldes in Echtzeit. Die Zahlen des Inpe geben so einen Hinweis darauf, wie sich die offizielle Entwaldungsrate bezogen auf ein Jahr (August bis Juli) entwickeln könnte. Bereits im Januar hatte die Abholzung nach vorläufigen Inpe-Zahlen auf Rekordniveau gelegen.
«Dieser Anstieg zeigt die Folgen der fehlenden Politik zur Bekämpfung der Abholzung und der Umweltverbrechen im Amazonasgebiet, zu denen die derzeitige Regierung noch ermutigt», sagte der Sprecher von Greenpeace Brasilien, Rômulo Batista, einer Mitteilung zufolge. «Die Zerstörung hört nicht auf.» Und dies in einer Jahreszeit, in der die Abholzung wegen der Regenzeit eigentlich niedriger ist.
Eine deutsch-britische Studie, die erst am Montag in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass der Regenwald im Amazonasgebiet seit Anfang der 2000er-Jahre kontinuierlich an Widerstandsfähigkeit eingebüsst hat.
Die Abholzung des Amazonaswaldes legte vor allem während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro kräftig zu. Bolsonaro, der seit 2019 im Amt ist, sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen.