Die Kraft der Revolution sei für die Menschen wie ein «brennendes Feuer», sagte Macron am Montag zum Auftakt einer internationalen Sudan-Hilfskonferenz in Paris, zu der der französische Staatschef eingeladen hatte. «Die Dezemberrevolution war kein Zufall der Geschichte», sagte Macron. Sie habe ihre Wurzeln in den langen Kämpfen des sudanesischen Volkes um seine Freiheit und Würde. Selten seien Kämpfe in der Welt so von Kontinuität und Beharrlichkeit geprägt gewesen.
Beim demokratischen Übergang müsse nun auf die Wünsche der Jugend eingegangen und es allen politischen Akteuren im Land ermöglicht werden, die Kräfte zu bündeln, um eine gemeinsame Zukunft zu gestalten, sagte Macron. Es liege nun nicht an den internationalen Partnern, dem Sudan zu sagen, was zu tun sei. Allerdings wolle man all jene unterstützen, die Verantwortung bei diesem Übergang übernehmen wollten. Am Ende müssten freie und transparente Wahlen stehen. «Es ist auch wichtig, dass der Kompass der mutigen Wirtschaftsreformen, die Sie unternommen haben, weiterhin den Übergang leitet», sagte Macron an die Gäste aus dem Sudan gerichtet.
Der Präsident des Souveränen Rates des Sudans bedankte sich für die Initiative. Es handele sich um eine sehr wichtige Konferenz und um eine historische Gelegenheit für den Sudan, sagte Abdel Fattah Burhan. Der Sudan sende eine Nachricht des Friedens und der Kooperation. Die Revolution im Sudan sei ein einzigartiges Beispiel und vor allem dem Engagement der jungen Frauen und Männer im Land zu verdanken.
Der Sudan wurde 30 Jahre lang von Präsident Omar al-Baschir mit harter Hand regiert, bis der Machthaber 2019 von der Armee gestürzt wurde. Daraufhin gründeten Zivilisten und Militärs eine gemeinsame Übergangsregierung, was weltweit begrüsst wurde. Allerdings steckt das Land noch immer in einer tiefen Wirtschaftskrise, die durch die Corona-Pandemie verschlimmert wurde. Die internationale Gemeinschaft will das Land beim Übergang zur Demokratie unterstützen.