Demonstration

Nach rechtsextremer Kundgebung in Aarau kündigt Juso Gegenprotest an

05.03.2023, 21:32 Uhr
· Online seit 05.03.2023, 20:51 Uhr
Am Samstagnachmittag haben zirka 20 vermummte Personen der rechtsextremen Organisation Junge Tat vor dem Aarauer Regierungsgebäude demonstriert und Pyros gezündet. Die Juso Aargau zeigt sich darüber empört und kündigt einen Gegenprotest an.

Quelle: 20 Minuten / News-Scout

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Die Kantonspolizei Aargau löste die nicht bewilligte Demonstration der rechtsextremen Organisation Junge Tat am Samstagnachmittag auf. Verletzte sowie Sachschaden habe es nicht gegeben, teilte die Polizei mit. Die Juso Aargau zeigt sich über die Aktion der rechtsextremen Gruppierung entsetzt und hat eine Bewilligung für einen Gegenprotest beantragt. Diese soll am Montag um 18.30 Uhr auf dem Bahnhofplatz in Aarau stattfinden.

Auslöser der Demo war Asylunterkunft in Windisch

Wie die Junge Tat nach ihrer Demonstration in Aarau auf dem Messenger-Dienst Telegram bekannt gab, «kündigten die Aktivisten dem Kanton Aargau das Regierungsgebäude».

Auslöser der Aktion war offenbar die Asylunterkunft in Windisch, welche in der vergangenen Woche für Aufsehen sorgte. «Schweizer Familien werden auf die Strasse gesetzt und müssen im ohnehin angespannten Wohnungsmarkt auf die Schnelle bezahlbare Wohnungen finden», heisst es auf Telegram weiter.

Juso Aargau zeigt sich entsetzt

Über den Protest der rechtsextremen Organisation zeigt sich die Juso Aargau entsetzt. «Dass so etwas passieren kann, zeigt klar: Faschismus ist eine Gefahr, die es zu bekämpfen gilt», heisst es in einer Mitteilung am Sonntag. Nachdem vergangene Woche die SVP in übler Weise Mietende gegen Asylsuchende ausgespielt habe, sei am Samstag eine offen rechtsextrem auftretende Gruppe aufgetreten. «Menschenverachtende und in diesem Fall spezifisch rassistische Hetze darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben», so die Juso weiter. Sie setzte deshalb am Sonntag mit einem Transparent ein antifaschistisches Zeichen vor dem Regierungsgebäude in Aarau.

Für die Juso ist klar, dass faschistische Ideologien keine Plattform erhalten dürfen. «Das heisst unter anderem, dass diese medial nicht unkritisch und kontextlos verbreitet, noch bagatellisiert werden dürfen.» Dass die Verharmlosung von Faschismus extrem gefährlich sei und zu Gewaltverbrechen führe, sei erwiesen. Anastasija Petrušić, Co-Präsidentin der Juso Aargau meint: «Rechtsextreme Gewalt ist ernst zu nehmen und darf nicht durch Herunterspielen verschleiert werden.»

Gegenprotest geplant

Am Montag um 18.30 Uhr soll auf dem Bahnhofplatz in Aarau deshalb ein Gegenprotest stattfinden. Die Juso Aargau fordert unter anderem «eine präventive, vertiefte Auseinandersetzung mit dem Faschismus und seinen Ideologien im Bildungssystem». Aber auch bezahlbarer Wohnraum in der Schweiz sowie menschenwürdige Asylunterkünfte sind Teil der Forderungen.

veröffentlicht: 5. März 2023 20:51
aktualisiert: 5. März 2023 21:32
Quelle: ArgoviaToday

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