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Unauffälliger Blitzer in Baden: Stadtpolizei rüstet auf und ersetzt Radar mit Laser

Blechpolizist

Autofahrer aufgepasst: Die Stadtpolizei Baden «blitzt» jetzt mit Laser

· Online seit 08.05.2024, 04:45 Uhr
Im Rahmen des Budgets 2024 hat der Badener Einwohnerrat neue Messgeräte für die Verkehrsüberwachung bewilligt. Eines davon steht seit gut einem Monat im Einsatz. Der neue Blechpolizist dient aber nicht als Ersatz der semistationären Anlage. Diese wird weiterhin eingesetzt.
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Er sieht aus wie ein schwarzer Briefkasten, sorgt aber eher für eine Busse im Briefkasten: Der neue Blitzerkasten der Stadtpolizei Baden. Seit gut einem Monat blitzt dieser unauffällig an den Strassenrändern. Anschaffungspreis: Ungefähr 120'000 Franken.

«Der Geräteersatz wurde im Rahmen des Budgets 2024 durch den Einwohnerrat der Stadt Baden bewilligt», gibt Martin Brönnimann, Leiter öffentliche Sicherheit, auf Anfrage von ArgoviaToday bekannt. Dabei soll das Upgrade nicht den grossen, semistationären Blitzer ersetzen, sondern das Gerät mit Stativmessung. Neben dessen Abnutzung durch den Einsatz bei Wind und Regen habe es auch technische Weiterentwicklungen gegeben, erklärt Martin Brönnimann.

Das kann der neue Blitzer

Beim neuen Gerät handelt es sich um eine «stationär bemannte Geschwindigkeitsmessung». Schutzmechanismen wie eine Feuerlösch- oder Reinigungsfunktion hat der Blitzer deshalb nicht, weil er «jederzeit beaufsichtigt ist», erklärt Brönnimann. Das ist auch der Grund, weshalb Autofahrende den neuen Blechpolizisten der Stadt Baden nicht über mehrere Tage am selben Ort im Einsatz sehen. «Stationär bemannte Messungen dauern am jeweiligen Standort maximal einen halben Tag», so der Leiter öffentliche Sicherheit der Stadt Baden. Der Vorteil gegenüber dem bemannten Messgerät auf dem Stativ sei, dass das neue Gerät jedes vorbeifahrende Fahrzeug automatisch misst. Bei der Verkehrskontrolle mit dem Gerät mit Stativmessungen musste ein Polizist jedes vorbeifahrende Fahrzeug selber erfassen.

Laser ersetzt Radar

Zudem arbeitet das neue Gerät nicht mehr mit Radar-, sondern mit Lasertechnologie. Diese sieht einen anderen Sicherheitsabzug, also eine andere Toleranz bei einer allfälligen Geschwindigkeitsübertragung, vor. Diese Sicherheitsabzüge sind in der Verordnung des Bundesamts für Strassen (Astra) zur Strassenverkehrskontrollverordnung geregelt. Führte die Stadtpolizei Baden mit dem alten Gerät auf dem Stativ also eine Radarmessung beispielsweise an der Mellingerstrasse (innerorts, 50 km/h) durch, dann betrug der Sicherheitsabzug fünf Stundenkilometer. Mit dem neuen Gerät mit Lasertechnologie beträgt der Sicherheitsabzug noch drei Kilometer pro Stunde. Laut Martin Brönnimann blitzt das neue Modell grundsätzlich nicht öfters.

Das Blitzer-Repertoire der Stadtpolizei 

Viele Autofahrende dürften den grossen, grauen Blechpolizisten bestens kennen. Die Polizei spricht hierbei von einer semistationären Anlage. Diese steht der Stadtpolizei Baden weiterhin zur Verfügung. Im Laufe des Jahres wird sie zudem ein zweites semistationäres Messgerät erhalten.

Zudem können die Stadtpolizistinnen und -polizisten eben auf das neue Gerät für bemannte Geschwindigkeitsmessungen sowie auf ein Handmessgerät (Laserpistole) zurückgreifen. Dieses wird laut Martin Brönnimann insbesondere in 30er-Zonen oder bei hoher Distanz eingesetzt. Und dann gibt es auch noch die im Kanton Aargau einzige fix installierte Blitzeranlage an der Gstühl-Kreuzung in Baden.

veröffentlicht: 8. Mai 2024 04:45
aktualisiert: 8. Mai 2024 04:45
Quelle: ArgoviaToday

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