Zusammenlegung

Dient der Fall in Wettingen als Vorzeigeobjekt für eine Einheitspolizei im Aargau?

03.01.2024, 19:28 Uhr
· Online seit 03.01.2024, 11:43 Uhr
Die Kantonspolizei Aargau und die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal werden zusammengelegt. Seit dem 1. Januar 2024 betreibt man den Polizeiposten in Wettingen nun gemeinsam. Wie die Zusammenarbeit aussehen soll, wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz aufgezeigt.

Quelle: Tele M1 / Joel Dätwyler / ArgoviaToday / Severin Mayer / Archivbeitrag vom 3. Januar 2024

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Anfang April geriet man am Standort Wettingen in arge Personalnot, sodass man sich Hilfe bei der Kantonspolizei Aargau suchen musste. Weil sich die Situation seither kaum verändert hat, wird der Posten in Wettingen seit dem 1. Januar 2024 Jahr nun offiziell gemeinsam von Kantons- und Regionalpolizei betrieben. Wie das in Zukunft aussehen soll und wie der Posten strukturiert wird, ist am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Kapo Aargau und der Gemeinde Wettingen bekannt gegeben worden.

Quelle: Tele M1

«Seit dem 1. Januar 2024 gibt es eine Neulösung. Wir betreiben den Posten Wettingen nun gemeinsam. Dafür haben wir zwölf Kantonspolizisten fix dem Posten Wettingen zugeteilt. So arbeiten immer die gleichen Leute von uns hier im Limmattal. Dadurch ist auch eine lokale Verankerung noch besser möglich», erklärt Michael Leupold, Kommandant der Kantonspolizei Aargau.

Kantonspolizei leitet neu den Posten Wettingen

So werden polizeiliche Fronteinsätze, also der Einsatz von Patrouillen, neu durch eine Frontdiensteinheit abgedeckt. Diese wird aus Mitarbeitenden beider Organisationen bestehen und unterstehen einem Kaderangehörigen der Kantonspolizei. Das Aufgabenfeld der Regionalpolizei wird grösser und damit auch abwechslungsreicher.

Zudem wird der Standort neu durch die Kantonspolizei geführt und geleitet. Dennoch soll es sich dabei nicht um eine Einheitspolizei handeln. «Es ist ganz bewusst keine Vorwegnahme der Einheitspolizei und es ist überhaupt kein Präjudiz, das haben wir auch immer gesagt», so Roland Kuster, der Gemeindeammann von Wettingen. Eine solche schlägt der Aargauer Regierungsrat nämlich vor.

Vorzeigeprojekt für die Einheitspolizei?

«Das ist eine Lösung, die für unser Einsatzgebiet massgeschneidert ist. Hier von einer Einheitspolizei zu sprechen, ist falsch. Wir haben nach wie vor unsere eigenen Polizistinnen und Polizisten, wir haben auch noch Polizisten in der Frontgruppe vor Ort. Für die sind wir weiterhin verantwortlich. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit jetzt funktionieren kann», sagt Kuster weiter.

Trotzdem: Könnte der Fall im Limmattal nun als Vorzeigeobjekt für eine Einheitspolizei im Aargau werden?  «Ja, ich glaube, das Ziel ist, dass wir effizienter arbeiten können. Insgesamt haben wir trotzdem noch nicht den Vollbestand», sagt Polizeikommandant Leupold gegenüber Tele M1.

Keine Mehrkosten für Gemeinden

Für die Bevölkerung bedeutet dies, dass es eine gemeinsame Anlaufstelle für alle polizeilichen Angelegenheiten der sechs Limmattaler Gemeinden entsteht. Im Gegenzug fallen keine Mehrkosten für die Gemeinden an. Allerdings könne man, solange die Gemeinde Wettingen ein Mitspracherecht halte, nicht von einer Einheitspolizei sprechen. Wettingen zeichnet weiterhin für die Arbeit und des Einsatzgebietes der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal verantwortlich.

Gemeindeammann Kuster freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Aargau. «Ich bin sehr froh, dass wir jetzt hoffentlich Ruhe im System bekommen und, dass wir jetzt auch diese Lösungen so in die Hand nehmen können.»

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veröffentlicht: 3. Januar 2024 11:43
aktualisiert: 3. Januar 2024 19:28
Quelle: ArgoviaToday

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