«Wir bauen eine Stadt in einer Stadt»: Bruno Brändli über die Auswahl der Festwirtschaften
Das Interview mit Bruno Brändli und alle anderen Begegnungen von Argovia-Moderator Tristan Scherer gibts auch zum Nachhören:
Argovia: Wenn jemand weiss, wo es an der Badenfahrt die besten Drinks und Speisen gibt, dann ist das Bruno Brändli, Leiter Festwirtschaften. Wie ist es für Sie, nach so langer Planung endlich ein Ziel in Sicht zu haben?
Bruno Brändli: Es ist unglaublich schön, den Vereinen beim Aufbau zuzuschauen. Alles, was wir zuvor auf dem Papier gesehen haben, nimmt nun in echt an Form an. Wir befinden uns mittlerweile seit fast drei Jahren in der Planung. Man nimmt Details wahr, welche zuvor auf den Plänen nicht zusehen waren.
Bruno Brändli ist Leiter Festwirtschaften und Bühnen an der Badenfahrt 2023.
Die Vereine legen sich sehr ins Zeug! Man hört Sägen und kann den Geruch des Holzes wahrnehmen. Gehört das alles zur Badenfahrt dazu?
Definitiv ist das ein Teil der Badenfahrt! Von unserer Seite aus wird das gesucht und verlangt, dass man auf seiner Parzelle nicht nur ein Festzelt hinstellt. Es wäre ja auch langweilig, wenn alle Beizen gleich aussehen. Das Ziel ist es, Baden in einer innenstädtischen Optik zu zeigen. Wir bauen also für insgesamt zehn Tage eine Stadt in einer Stadt.
Es wurden sehr viele Ideen und Pläne von Vereinen eingereicht. Worauf haben Sie genau geachtet, um die Plätze zu vergeben?
Die Auswahl fiel uns sehr schwer. Wir mussten mit den Vereinen schauen, was umsetzbar ist und was nicht. Wir hatten auch städtische Anforderungen, wie beispielsweise der Untergrund und auch die Bäume, welche teils geschützt sind. Es war eine sehr grosse Herausforderung, die Konzepte der einzelnen Vereine an die richtigen Orte zu planen. Zusammen haben wir es jedoch geschafft, was mich unglaublich glücklich macht.
Sie haben bereits bei einigen Badenfahrten in einem Verein mitgeholfen. Wie kam es nun dazu, dass Sie in diesem Jahr im OK sind?
Gewisse OK-Mitglieder kenne ich seit 15 Jahren. Scheinbar hatten wir an den vergangenen Badenfahrten einen guten Austausch auf beiden Seiten. Eines Tages hat mich jemand gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im OK mitzuhelfen. Ich fand an diesem Gedanken Gefallen und willigte ein.
Was waren Ihrer Meinung nach die prägendsten Momente in Ihrem Amt als Leiter Festwirtschaften?
Ich würde hier das Zwischenmenschliche in unserem Ressort wählen. Wir hatten viele Sitzungen, Gespräche und Pläne, welche über den Haufen geworfen wurden. Wir mussten immer wieder nach neuen Lösungsansätzen suchen, weil der eigentliche Plan und die Umsetzung nicht funktionierten. Glücklicherweise besteht das Ressort aus sehr vielen Leuten, welche alle ihren Teil leisteten. Sie alle brachten von vorherigen Badenfahrten ihre Erfahrungen mit, womit sie die einzelnen Vereine unterstützen konnten.
Momentan arbeiten die Vereine auf Hochdruck. Worin bestehen Ihre Aufgaben?
Wir müssen sicherstellen, dass alle mit ihrem Platz zufrieden sind. Ebenfalls müssen wir abklären, dass die Pläne aufgehen. Bauliche Schwierigkeiten müssen wir beheben und im schlimmsten Falle eine neue Lösung finden. Wir schauen auch, dass alle die städtischen Gesetze einhalten. So hatte ich kurz vor unserem Interview noch ein Meeting aufgrund der Kühlwagen, um sicherzugehen, dass wir über genügend kalte Getränke verfügen. Es stellte sich heraus, dass einer der Kühlwagen viel Lärm verursacht, was die Arbeit für den betroffenen Verein erschwerte. Wir mussten deshalb noch zusätzlich eine Isolierung auftreiben, um den Lärm abzuschirmen. Das ist nur eines der kleinen Details, welches wir noch regeln mussten.
Man sieht, Sie haben noch jede Menge zu tun. Denken Sie, dass Sie die Badenfahrt trotzdem etwas geniessen werden?
Der ein oder andere Fixpunkt während der Badenfahrt habe ich mir gesetzt. Ob ich diese einhalten kann, weiss ich noch nicht. Ich kann die Frage sicherlich nach der Badenfahrt beantworten. Jedoch bin ich zuversichtlich, dass ich das ein oder andere Beizli besuchen werde.
(mbr)