Betrugsmaschen

«Werden immer perfider» – darum fallen Menschen immer noch auf Betrüger rein

03.02.2023, 16:26 Uhr
· Online seit 03.02.2023, 05:59 Uhr
Telefonbetrüger, Internetbetrüger und Briefbetrüger. Fast wöchentlich hört man von neuen Betrugsfällen und Personen, welche um ihr Geld gebracht wurden. Die Polizei und Medien warnen davor und doch fallen immer wieder Personen darauf hinein.
Yasmin Stamm

Quelle: Tele M1 06.11.21

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Ein Rentner übergibt 50'000 Franken an falsche Polizisten, ein Fricktaler wird auf Facebook um «Reka-Checks» betrogen und auf Tutti.ch wird mit gefälschten Waren gehandelt. 

Von solchen Betrugsfällen hört man im Moment fast wöchentlich. Die Polizei und die Medien warnen intensiv davor und trotzdem fallen fast täglich Personen auf diese Betrüger und ihre Maschen herein.

Betrüger sind sehr professionell

«Die Täter gehen oft sehr perfide und überzeugend vor. Wenn man dann zu gutgläubig ist, alle Vorsichtsmassnahmen über Bord wirft und sich nicht über die Risiken informiert, dann läuft man Gefahr, betrogen zu werden», sagt Simon Anderhalden, Polizeisprecher der Kantonspolizei St.Gallen.

Betrüger würden immer geschickter werden und versuchen mit immer wieder neuen Maschen den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. «Das Vorgehen der Täter ändert sich stetig und dadurch finden sie immer wieder leichte Opfer», so Anderhalden.

Rentner fällt auf falsche Polizistin rein – 50'000 Franken weg

Am Donnerstag, 2.Februar 2023, überraschte eine falsche Polizistin einen Rentner in Pratteln mit einem Schockanruf. Sie gab am Telefon an, seine Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Sie forderte ihn auf, eine Kaution von 50'000 Franken zu bezahlen, wie die Baselbieter Kantonspolizei am Freitag mitteilte.

Die Täter scheinen aktuell sehr aktiv zu sein. Schon im Januar häuften sich im Aargau viele Meldungen von Anrufen durch falsche Polizisten. Die angeblichen Beamten forderten jeweils hohe Geldbeträge ein. Bei mindestens zwei Personen waren die Telefonbetrüger erfolgreich und erbeuteten dabei 70'000 Franken.

Immer wieder falsche Polizisten im Aargau

Dass sich Betrüger im Aargau als Polizisten ausgeben, kommt immer wieder vor. Häufig geraten Seniorinnen und Senioren ins Visier der Trickbetrüger. Die Aargauer Kantonspolizei und Pro Senectute haben deshalb auch schon gemeinsam Veranstaltungen organisiert. Was Seniorinnen und Senioren dabei lernen, siehst du im Video.

Fricktaler fällt auf «Reka-Checks-Betrüger» hinein

Das Angebot war zu schön um wahr zu sein: In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Möhlin, wenn...» bot jemand Reka-Checks im Wert von 1500 Franken für nur 950 Franken an. Im Post stand, dass der Verkäufer sie selbst nicht hätte gebrauchen können.

Da der Verkäufer im Wallis lebt, überwies der Betroffene ihm die 950 Franken. Auf seine Reka-Checks wartet er aber bis heute vergeblich. Es sei ein klassischer Betrugsfall, sagt Daniel Saridis, Mediensprecher der Kantonspolizei. «Solche Maschen haben zurzeit Hochkonjunktur, eben auch wegen der Coronapandemie, da viele auf Onlineshopping umgestiegen sind.»

Lockenstab und Kopfhörer gefälscht und verkauft

Das System ist simpel. Gefälschte Ware zum Originalpreis auf einer Verkaufsplattform anbieten und sich damit bereichern. Dies hat ein im Aargau wohnhafter Deutscher mit verschiedenen Produkten auf der Internet-Plattform «Tutti.ch» versucht. Ohne Erfolg. Der Betrug ist schliesslich aufgeflogen.

Cyberbetrug nimmt stark zu

Zur heutigen Zeit sei besonders Cyberkriminalität ein grosses Thema. «Es gibt unzählige Erscheinungsformen von Internetbetrug.» Dazu gehöre zum Beispiel Bestellbetrug auf Kleinanzeige-Plattformen, Phishing-Mails, Liebesbetrug oder Anlagebetrug. Vor allem im Internet seien dann nicht nur ältere Personen gefährdet, sondern auch die anderen Altersschichten.

Erst vor Kurzem ereignete sich ein Vorfall, bei welchem einem 16-Jährigen seine ganzen Ersparnisse abgezogen wurden. «Die Anzahl Betrugsfälle im Bereich Bestellbetrug steigt jährlich um mehr als 20 Prozent», so Anderhalden.

veröffentlicht: 3. Februar 2023 05:59
aktualisiert: 3. Februar 2023 16:26
Quelle: FM1Today

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