«Wird einem immer mehr aufgehalst» – Vereiste Dächer verstärken Druck auf LKW-Fahrer

Erst am Montag hat die Kantonspolizei Aargau eine Grosskontrolle durchgeführt und Lastwagendächer überprüft. Weil nicht alle Chauffeure die Eisplatten entfernt hatten, gab es Anzeigen. Wie gefährlich es sein kann, wenn sich die Brocken während der Fahrt lösen, zeigt etwa ein Fall aus Kölliken. Eine Eisscholle hatte sich von einem Fahrzeug gelöst und die Frontscheibe eines anderen Fahrzeugs getroffen. Gleichentags lösten sich Eisstücke auf dem Dach eines LKW auf der A3 bei Rheinfelden. Auch sie trafen die Frontscheibe eines anderen Fahrzeugs. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Für das Entfernen sind schliesslich die Chauffeure verantwortlich. Einer von ihnen ist Robi Ramensperger, er war 46 Jahre lang LKW-Chauffeur – und erinnert sich an andere Zeiten: «Früher fuhr man irgendwo los und wenn es dann noch richtig staubte hinten, hatten alle Freude. Es war halt auch noch weniger los auf den Strassen», sagt er zu Tele M1.

Ramensperger gibt auch dem Termindruck die Schuld: «Es wird uns immer mehr aufgehalst. Die Kunden haben ihre Termine und die an der Rampe interessiert nicht, ob wir im Stau gestanden sind oder noch Eis von den Dächern kratzen mussten.»

Trotzdem sensibilisieren Transportunternehmen ihre Fahrer jeweils auf den Winter hin aufs Neue. Die Chauffeure müssten sich halt die Zeit nehmen, auch wenn es manchmal eine Schlange gebe, erklärt Walter Häfeli, Geschäftsführer der Häfeli-Brügger AG in Klingnau und Vorstand bei der Astag Sektion Aargau. Denn Sicherheit komme vor dem Liefertermin.