Das erste Hard Rock Hotel in der Schweiz und das erste auf dem europäischen Festland findet man nicht etwa in Zürich, Genf oder Luzern, sondern wohl eher untypisch im Bündner Ferienort Davos. Die Kultmarke kannte ich bislang nur vom Ausland – von meinen Burger-Ausflügen in der gleichnamigen Restaurant-Kette. Ein Burger essen ist dort Pflicht. Schliesslich ist ein Burger der Grund, dass es diese Marke überhaupt gibt.
Hard Rock à la Switzerland
Von aussen deutet nur das schlichte Zeichen am Eingang und auf der Fussmatte drauf hin, dass es hier gleich musikalisch wird. Im Innern begleitet einem die Musik dann überall. Zwischen Rezeption und Restaurant macht sich gerade eine Janis Joplin Coverband für ihren Aufritt am Abend bereit. Immer Freitags und Samstags gibt es im Hard Rock Hotel Davos Livekonzerte.
Auch die Liftmusik passt hier ins Konzept. Kein langweiliger Klavier-Musikteppich, sondern ausgesuchte Rock-Perlen. Dass hier nicht einfach der gleiche Sound läuft, wie in allen anderen Hard Rock Hotels weltweit, merkt man spätestens dann, wenn man auf den Weg in die oberen Etagen zu Songs von Krokus, Gotthard und weiteren Schweizer Rockgrössen summt.
Auch die Zimmer tragen teils rockige Namen. Wer sich wie ein Rockstar fühlen möchte, nächtigt zum Beispiel in der Rock Star Suite, welche sich auf 80 Quadratmetern über zwei Zimmer erstreckt. Wer seinem Aufenthalt noch obendrauf setzen will, leiht sich an der Rezeption eine kultige Fender-Gittare aus, um ein paar Riffs zu üben (natürlich mit Kopfhörer) oder hört auf dem Plattenspieler ein paar Kult-Alben durch.
Zurück im Erdgeschoss. Bevor ich mich zu meinem persönlichen Highlight im Restaurant aufmache, treffe ich Hoteldirektor Florian Walther zum Interview. Er ist passend zum Hotel ohne Hemd und Krawatte, aber dafür mit Band-Shirt unterwegs. Fast hätte ich ihn nicht erkannt.
Seit fünf Jahren – also seit Beginn – ist er Hoteldirektor im Davoser Hard Rock Hotel und hat seit dem Start einiges erreicht. «Am Anfang wurden wir hier in Davos etwas skeptisch angeschaut. Aber nun sind wir etabliert, auch wegen den vielen Veranstaltungen und Live-Konzerten.» Viele Einheimische Gäste kommen immer wieder. Ein Viertel der Gäste stammt aus dem Ausland. Dabei hilft ihm sicher auch die Marke. «Grad vorne in der Bar sitzt ein Mann aus den USA, der schon in sehr vielen Hard Rock Hotels weltweit war. Es war spannend mit ihm zu sprechen.»
Doch Florian Walther betont, dass man nicht ein Hardcore-Rockfan sein muss, um hier zu nächtigen. «Wir haben ein breit gefächertes Musikprogramm. Davon zeugen auch die Ausstellungsstücke im Restaurant.» Er zeigt mir die Gitarren und Kleider, die gut gesichert hinter Glas-Vitrinen aufgehängt sind. «Das sind alles Originale», sagt der Hoteldirekt stolz. Egal ob Madonna, Bruce Springsteen, die Beatles, Michael Jackson, Beyoncé, Elvis Presley oder Lady Gaga – hier findet man viele Unikate.
Wer durchs Hotel schlendert, entdeckt noch weitere Ausstellungsstücke. Zum Beispiel auch auf dem Weg zum Pool-Bereich, dem Rock Spa. Hier finden auch Rocker Erholung im Dampfbad, der Sauna oder im Whirlpool. Und wie sich das für Rockstars gehört, kann man sich dann gleich auch noch einen Drink am Pool der Wellness-Bar gönnen.
Damit der Aufenthalt auch in guter Erinnerung bleibt, kann man sich im Hard Rock Shop dann auch noch mit passenden Souvenirs eindecken – oder wie wärs mit einer eigenen Residenz? Das Hard Rock Hotel bietet bereits 15 möblierte Wohnungen mit Küche an, die für eine bestimmte Zeit benutzt werden können und in der übrigen Zeit vermietet werden. 17 weitere solcher Hotelapartments sollen nächstens realisiert werden. Natürlich profitiert man auch von den Serviceleistungen des Hotels. Und auch der Gang ins Restaurant zum berühmten Burger ist dann nicht weit.