Welt

Japaner verliert auf Sauftour Personendaten einer ganzen Stadt

USB-Stick

Japaner verliert auf Sauftour Personendaten einer ganzen Stadt

· Online seit 24.06.2022, 10:01 Uhr
Einer japanischen Stadt sind die persönlichen Daten aller ihrer Einwohner abhanden gekommen. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Amagasaki hatte einen USB-Stick mit den Dateien in ein Restaurant mitgenommen. Dort holte er sich einen Suff, verlor aber die Tasche mit dem Stick.
Anzeige

Die westjapanische Stadt Amagasaki hat den Verlust eines USB-Sticks mit persönlichen Daten ihrer Einwohnerinnen und Einwohner zu verkraften. Wie der «Guardian» berichtet, verlor ein externer Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Informationen von einer halben Million Menschen auf einer Sauftour.

Flasche leer, Tasche weg

Der USB-Stick habe Namen, Adressen und Geburtsdaten aller Einwohnerinnen und Einwohner sowie Einzelheiten über Steuerzahlungen und teilweise auch Kontonummern enthalten. Der Mitarbeiter habe die Daten aus der Stadtverwaltung mitgenommen, um sie zu einem Callcenter im benachbarten Osaka zu transferieren.

Nachdem er am Dienstagabend in einem Restaurant etwas getrunken hatte, stellte er auf dem Heimweg fest, dass die Tasche mit dem Stick und den persönlichen Daten aller 460'000 Einwohnenden von Amagasaki verschwunden war. Am nächsten Morgen meldete er den Verlust bei der Polizei.

Stadtverwaltung versucht sich in Schadensbegrenzung

«Wir bedauern zutiefst, dass wir das Vertrauen der Bevölkerung in die Verwaltung der Stadt zutiefst beschädigt haben», zitiert der Guardian einen Beamten aus Amagasaki, Immerhin: Alle Informationen auf dem Stick seien verschlüsselt und passwortgeschützt. Ein Leak sei bislang nicht aufgetreten.

Die Stadt kündigte in einer Stellungnahme an, dass sie das Sicherheitsmanagement beim Umgang mit digitalen Daten verbessern werde. «Wir werden daran arbeiten, das Vertrauen unserer Einwohner zurückzugewinnen, indem wir das Bewusstsein für den Schutz persönlicher Daten schärfen.»

Japan hat Probleme mit Uralt-IT

Der Vorfall in Amagasaki gibt laut dem Guardian Anlass zur Sorge über die Nutzung veralteter Technologie durch japanische Behörden.

In der vergangenen Woche hatten Medien berichtet, dass sich Dutzende von Unternehmen und öffentlichen Institutionen panisch darum bemühten, rechtzeitig vom Internet Explorer umzusteigen. Am Mittwoch um Mitternacht hatte Microsoft den Browser in den Ruhestand geschickt.

(osc)

veröffentlicht: 24. Juni 2022 10:01
aktualisiert: 24. Juni 2022 10:01
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
[email protected]