Quelle: ArgoviaToday / Tele M1
Der Aargauer Regierungsrat zieht sowohl zu den kantonalen Stromsparmassnahmen als auch zum Notkraftwerk in Birr ein positives Fazit. So positiv, dass Energiedirektor Stephan Attiger den Standort Birr auch in Zukunft beibehalten will. Beim Bund wurde bereits ein entsprechendes Gesuch eingereicht, um das Notkraftwerk durch ein definitives Gaskraftwerk abzulösen, welches im Winter als Reservekapazität zur Verfügung stehen soll. «Entsprechend sollte es auch ein Kraftwerk sein, das mit Wasserstoff betrieben werden kann, sprich mit erneuerbarem Gas, mit normalem Gas und im Notfall auch mit Öl. So können wir insgesamt die Versorgungssicherheit stärken», so Attiger weiter. Gleichzeitig soll der Lärmschutz eingehalten und die Luftemissionen reduziert werden.
Diese Mitteilung sei für die Parteien zwar nicht unbedingt überraschend, aber glücklich sind die Parteien darüber dennoch nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass das Kraftwerk für Aufruhr sorgt, ArgoviaToday fragte nun bei der FDP und den Grünen an, was sie von den Plänen des Regierungsrats halten.
Quelle: ArgoviaToday / Michelle Brunner
FDP verständnisvoll, aber doch kritisch
Die Mitteilung über die Pläne zur Umwandlung in ein definitives Kraftwerk sei für die FDP nicht überraschend, sondern sogar absehbar gewesen, erklärt Adrian Meier, Grossrat und Vize-Parteiparteipräsident der FDP Aargau. «Der Kanton Aargau hat das Risiko einer Strommangellage frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen eingeleitet», sagt Meier lobend, aber das Problem einer möglichen Strommangellage bleibe in den folgenden Wintern immer noch bestehen. «Das unter Notrecht realisierte Notkraftwerk in Birr wird als Mahnmal der gescheiterten eidgenössischen Energiestrategie 2050 in die Geschichte eingehen», so Meier weiter.
Grüne äussern Bedenken
Auf die Frage, was Robert Obrist, Fraktionspräsident der Grünen des Kantons Aargau, von den Plänen des Regierungsrats halte, äussert er sich klar: «Wenig. Der Standort ist wegen der Nähe zum Siedlungsraum nur als Notlösung geeignet. Ein definitives Kraftwerk an diesem Standort lehne ich ab.» Für Obrist sei diese Planung überraschend, denn bisher sei nur von einem befristeten Betrieb die Rede gewesen. «Grundsätzlich sollten wir alle Optionen, ausser neue Atomkraftwerke, gründlich prüfen. Das jetzige Projekt, welches einen Betrieb mit (Alt- und Frisch-) Holz vorsieht, übersteige aber die Zuwachskapazität der regionalen Wälder und widerspreche der Kaskadennutzung des Holzes», führt Obrist weiter aus.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
(sur)