Der Grosse Rat hiess am Dienstag den Kredit für die Betreuung von 50 unbegleiteten, minderjährigen Asylbewerbern (UMA) mit 97 zu 29 Stimmen gut. Die Nein-Stimmen stammten aus der SVP-Fraktion. Der Aargau sei rechtlich zur Aufnahme der geflüchteten Kinder und Jugendlichen verpflichtet, hiess es im Grossen Rat.
Verein übernimmt Betreuung
Die jungen Menschen seien lange auf der Flucht gewesen und hätten wohl schwierige Situationen erlebt. Sie würden traumatisiert und verwildert in die Schweiz einreisen. Doch sie würden in der Schweiz bleiben – daher seien eine Integration und eine Berufsausbildung wichtig. «Sie bleiben in der Schweiz», sagte Landammann und Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP). Daher sei es wichtig, die Kinder korrekt und menschlich zu behandeln.
Im März hatte der Kanton angekündigt, dass im BAG-Areal in Vogelsang/Gebenstorf eine Unterkunft für junge Asylsuchende geplant sei. Der Verein Lernwerk stellt dazu als Zwischennutzung selber nicht mehr benötigte Räumen zur Verfügung. Die Baubewilligung für die Umnutzung der Liegenschaft liegt bereits vor. Zum Leistungsauftrag gehört, dass der Verein Lernwerk einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst für die Betreuung der 14- bis 18-jährigen Flüchtlinge anbietet. Einen Teil der Kosten trägt der Bund, der dem Kanton pro Person mit Ausweis F eine monatliche Pauschale bezahlt.
160 zusätzliche UMA-Plätze nötig
Die weiterhin hohen Zuweisungszahlen führten laut Botschaft dazu, dass der Kanton zusätzliche Möglichkeiten zur Unterbringung von UMA benötigt. Das DGS geht aufgrund der Prognose des Staatssekretariats für Migration (SEM) davon aus, dieses Jahr 160 zusätzliche UMA-Plätze bereitstellen zu müssen. Ebenfalls im Sommer 2023 sollen an der Mülligerstrasse/Zelglistrasse in Windisch 70 weitere UMA-Plätze entstehen. Weil in diesem Zusammenhang den bisherigen Mietern gekündigt wurde, hatte dieses Vorhaben Widerstand ausgelöst. In Vogelsang wird hingegen ein Industrieareal vorübergehend umgenutzt.
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(red. / SDA)