Thierry Burkart hätte sich eigentlich gewünscht, dass die AKW-Diskussion nicht medial, sondern parteiintern stattfindet, wie er in einem Interview mit dem "Tages-Anzeiger" sagt. «Ich habe geglaubt, meine Partei habe aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt», so der Aargauer Ständerat weiter. Nichtsdestotrotz bleibt Burkart optimistisch und hofft auf die bevorstehende FDP-Delegiertenversammlung. Dort soll «eine sachliche Diskussion» über das Thema geführt und der Entscheid über das AKW-Neubauverbot von allen «respektiert» werden.
Höherer Stromverbrauch in der Zukunft
Laut Thierry Burkart werden wir künftig mehr Strom brauche, je nach Schätzung 30 bis 50 Prozent bis 2050. «Gleichzeitig müssen wir die Stromproduktion so gestalten, dass wir das Netto-null-Ziel nicht torpedieren.» Mit anderen Worten: Wollen wir der künftigen Energienachfrage nachkommen, braucht es neue AKWs. Anders würden wir die Klimaziele verfehlen. Ein neues AKW soll dabei nicht sofort gebaut werden, sondern soll vielmehr eine langfristige Option sein, um die Versorgungssicherheit der Schweiz zu gewährleisten. Neben der Aufhebung des AKW-Neubauverbot will die FDP dabei auch die Fotovoltaik erheblich ausbauen.
FDP Aargau steht hinter den Plänen
Die FDP Aargau verabschiedete an ihrem Parteitag Mitte Januar ebenfalls die Abschaffung des AKW-Neubauverbot. ArgoviaToday berichtete. Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, seien die AKWs notwendig, so die Kantonalpartei. Dafür gab es ebenfalls intern Kritik – auch vom Aargauer FDP-Nationalrat Matthias Jauslin. Die FDP Aargau stimmte dem entsprechenden Positionspapier trotzdem mit 53 zu 15 Stimmen zu.
(red.)