Obersiggenthal

Wegen «Fast Food»: Immer mehr Füchse im Wohngebiet unterwegs

· Online seit 06.12.2022, 17:46 Uhr
Die Gemeinde Obersiggenthal ist aktuell wohl bei Füchsen sehr beliebt. Die hiesige Jagdgesellschaft erhält in jüngster Zeit vermehrt Benachrichtigungen, dass sich die Tiere wieder in Wohngebieten aufhalten. Füchse im Aargau sind allerdings keine Seltenheit.
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«Der Aargau hat generell eine recht grosse Fuchspopulation», berichtet Erwin Osterwalder, Fachspezialist Koordination Jagd des Kanton Aargaus, gegenüber ArgoviaToday. Daher sind auch Sichtungen in Obersiggenthal nicht unüblich. Allerdings erhält die Jagdgesellschaft in jüngster Zeit vermehrt Benachrichtigungen, dass sich Füchse im Wohngebiet aufhalten sollen, wie die Gemeinde am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Hinzu kommt, dass Füchse in Wohngebieten aus Sicherheitsgründen nicht gejagt werden dürfen, weshalb Anwohnerinnen und Anwohner besonders achtsam im Umgang mit den Tieren sein müssen.

«Füchse kommen gerne in Siedlungen, weil sie dort rasch und einfach an Futter kommen, ohne gross auf die Suche gehen zu müssen. Daher tauchen die Füchse dann häufiger wieder an den Orten auf», berichtet Osterwalder. Das sei aber nicht nur in Obersiggenthal so, sondern im ganzen Kanton verbreitet. «Wir haben aber Kenntnis, dass es dort einen Vorfall gegeben hat und der zuständige Jagdaufseher anschliessend ausrücken musste.» Und zwar wegen eines halbzahmen Fuchses, wie Osterwalder weiter ausführt.

Es sei nach wie vor eine Unsitte, dass einige Menschen die Füchse füttern würden. «Diese nehmen das ja dankbar an, obwohl sie es nicht brauchen. Die Konsequenz daraus ist, dass die Tiere zudringlicher werden, ihre Scheu ablegen und Schritt für Schritt Grenzen überschreiten», meint der Spezialist. Die Jagdaufseherinnen und Jagdaufseher sind regelmässig im Einsatz, weil die Tiere Sachen anstellen, die den Menschen nicht mehr gefallen – den Abfallsack aufreissen, in den Garten koten, sich auch bei der Kälte einen Unterschlupf suchen oder gar direkt in die Häuser gehen.

Am besten nichts machen

«Ausserdem werden die Füchse auch regelmässig krank, weil es im Aargau so viele davon gibt. Sie bekommen Staube oder die Fuchsräude, dich sich auch auf andere Tiere übertragen kann, wie auf die Hauskatze, die es wiederum an den Menschen weitergibt.» Und wenn die Füchse krank sind, gehen sie an Orte, an denen sie ohne Aufwand rasch an Futter kommen, wie er sagt.

«Sollte man einem Fuchs begegnen, dann am besten einfach ignorieren. Auf keinen Fall füttern oder auf eine andere Art Fressen bereitstellen.» Ausserdem müssen Hunde sofort an die Leine genommen werden. Grosse Hunde sind zusätzlich eine Gefahr für Füchse. Sollten diese doch zu aufdringlich sein, dann können sie auch mit einem Gartenschlauch oder Wassergüssen verjagt werden, wie die Gemeinde Obersiggenthal weiter mitteilt.

Sollte es zum Äussersten kommen und der Fuchs beisst zu, dann unverzüglich einen Arzt konsultieren. Immerhin: «Glücklicherweise ist Tollwut im Aargau kein Thema. In der Schweiz gab es schon lange keinen Fall mehr», erklärt Osterwalder.

(sib)

veröffentlicht: 6. Dezember 2022 17:46
aktualisiert: 6. Dezember 2022 17:46
Quelle: ArgoviaToday

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