Der Nebel im Mittelland ist seit einigen Tagen morgens dicht und zäh. Dass es im Argovialand so neblig ist, sei kein Zufall, erklärt Meteorologe Klaus Marquardt im Interview mit ArgoviaToday: «Das Schweizer Mittelland ist wie eine grosse Wanne. Der Nebel sammelt sich normalerweise am tiefsten Punkt.» Und der ist unter anderem im Aargau entlang dem Lauf der Aare.
Wenn in der Nacht die Lufttemperaturen sinken, die Wassertemperatur der Flüsse anfangs Herbst aber noch nicht allzu tief ist und die Wiesen und Wälder noch üppig sind, dann hat der Nebel ein einfaches Spiel. Besonders neblig ist es neben dem Mittelland beispielsweise auch im Zürcher Unterland, im Thurgau und in der Region Bodensee.
Damit sich der Nebel wieder auflöst, braucht es Sonne oder Wind. «Je schwächer die Sonne ist und je länger die Nächte sind, desto geringer ist die Auflösungschance», so Marquard. Im Frühherbst, in dem wir uns momentan befinden, lösen sich die Nebelschwaden tendenziell schneller auf, weil noch viel Wärme des Sommers im Boden gespeichert ist und es so gut wie kein Bodenfrost gibt, der die Nebelentwicklung begünstigen würde.
Statistisch gesehen sei Ende November die intensivste Nebelphase, sagt Marquard. Dies sei aber nicht jedes Jahr so. Ein wichtiger Faktor ist auch der Wind. Dieser könne nämlich den sogenannten «Kaltluftsee», der sich entlang der Aare im Mittelland bildet, auflösen.
Kurz zusammengefasst: Der Nebel ergibt sich aus einer Kombination der beiden Faktoren Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft kühl, entsteht Feuchtigkeit. Und diese sammelt sich besonders gerne im Argovialand.
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(umt)