Energie

Test fehlgeschlagen: Turbine des Notkraftwerks Birr funktioniert nicht

15.01.2023, 12:09 Uhr
· Online seit 13.01.2023, 17:20 Uhr
Mitte Februar muss General Electric (GE) das Notkraftwerk in Birr betriebsbereit dem Bund übergeben. Am Freitag waren die Medien zu einem Turbinentest eingeladen – doch dieser schlug fehl: Nach rund einer Stunde wurde die Aktion abgebrochen, die Experten brachten die Turbine nicht zum Laufen
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«Aktuell laufen bei GE Arbeiten, um die Betriebsbereitschaft der einzelnen Gasturbinen-Generatoreinheiten herzustellen», hiess es in der Einladung an die Medien zum Termin am Freitagnachmittag. Dabei werden die installierten Turbinen für das Notkraftwerk Birr vor Ort auf dem Firmengelände getestet.

Für 15 Uhr waren die Medienvertreter aufgeboten, Projektdirektor Ulrich Weber empfing die Journalisten und Fotografen. Anschliessend versuchten die GE-Fachleute mehrfach, die fünfte Turbine zu starten. Doch die Versuche blieben erfolglos und nach etwa einer Stunde wurde die Aktion beendet, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Vier früher getestete Turbinen hatten funktioniert, wo das Problem bei der fünften liegt, ist derzeit nicht bekannt.

Viel (Medien)lärm um wenig Lärm?

Am kurzen Medienbriefing vor dem Rundgang bei der Baustelle zeigte er sich sehr zuversichtlich, dass der vom Bund vorgegebene Zeitplan eingehalten wird. Ende Februar muss das Kraftwerk bei Bedarf Strom liefern können.

Unser Journalist wollte wissen, weshalb eine 20-Meter Lärmschutzwand aufgestellt werde und Schalldämpfer an den acht Turbinen angebracht werden, wenn diese gar nicht so laut seien. Ulrich Weber zuckte die Schultern: «Wir haben (vom Bundesamt für Umwelt, Anm. der Red.) den Auftrag erhalten, alles Menschenmögliche zu tun, damit die Bevölkerung so wenig wie möglich vom Lärm gestört wird».

Die Maschine will nicht an

Anschliessend begleitete Ulrich Weber die Medienschaffenden auf der Baustelle. Diese blieb aus Sicherheitsgründen nach wie vor abgesperrt, und die Kamera des SRF-Team wurde in sicherer Distanz aufgestellt. Im Hintergrund stand ein Lastwagen der Betriebsfeuerwehr. «Sicherheit ist das oberste Gebot», betont Weber.

Mehrfach versuchten die GE-Fachleute, die fünfte Turbine zu starten. Vier früher getestete Turbinen hatten funktioniert. Doch diese will einfach nicht. Die Versuche blieben erfolglos und nach etwa einer Stunde wurde die Aktion beendet.

Vier früher getestete Turbinen hatten funktioniert. Wo das Problem bei der fünften liegt, ist derzeit nicht bekannt. «Etwas an der Zündung stimmt nicht», sagt Ulrich Weber. Das sei nun mal so im Leben eines Ingenieurs, der sich mit solchen Betriebssysteme auseinandersetzt. Dass die Testphase nicht klappte, beunruhigt ihn nicht weiter, da sind oft mehrere Anläufe nötig, bis alle Feinheiten des Systems angepasst sind und die Turbinen reibungsfrei drehen.

Dass es aber jetzt, ausgerechnet vor den Fernsehkameras und den neugierigen Journalisten, nicht klappte, sei wohl am Datum verschuldet: Freitag, den 13., witzelt der Projektleiter. Tatsächlich scheinen die Elemente gegen uns zu spielen: Ein starker Wind weht, bald verschwindet der blaue Himmel hinter bedrohlichen Wolken. Es beginnt zu regnen.

(Aargauer Zeitung / Jocelyn Daloz)

veröffentlicht: 13. Januar 2023 17:20
aktualisiert: 15. Januar 2023 12:09
Quelle: Aargauer Zeitung / Jocelyn Daloz

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