Am 25. Mai trifft sich wieder alles, was in der Schweizer Musikszene Rang und Namen hat. Die diesjährigen Swiss Music Awards (SMA) finden in der Bossard Arena in Zug statt. Moderiert werden sie von einem altbekannten Gesicht: Nach elf Jahren führt «Bauer, ledig, sucht...»-Moderator Marco Fritsche wieder durch die grösste Preisverleihung der Schweiz. Unterstützung erhält er von Co-Moderatorin und Watson-Aushängeschild Madeleine Sigrist.
Worauf Marco Fritsche sich am meisten freut und ob er nach so vielen Jahren im Showbusiness noch immer Muffensausen hat, hat uns der 46-Jährige im Interview verraten.
Du gibst dieses Jahr quasi dein SMA-Comeback. Du hast die Show bereits von 2008 bis 2011 moderiert. Wie ist es dazu gekommen, dass du jetzt wieder Moderator bist?
Marco Fritsche: Das ist wahrscheinlich mehr der Geschichte der SMAs geschuldet als mir als Person. Sie finden nämlich dort statt, wo ich am häufigsten arbeite, nämlich bei CH Media und 3+. Ich finde es natürlich cool, es zeigt einmal mehr wie klein die Schweiz ist. Wenn man lange genug dran ist, schafft man irgendwann fast alles.
Du hast sehr viel Erfahrung im Showbusiness, bist du trotzdem noch nervös vor einer solchen Show?
Ich bin schon ein bisschen am herumtigern. Kurz bevor der Vorhang aufgeht und die Produktion mir das «Go» durch den Knopf im Ohr gibt, bin ich schon am «hypern». In den letzten 30 Sekunden bevor es losgeht, denke ich: «Boah, wieso habe ich nichts Richtiges gelernt?»
Am Tag vor dem Event bin ich immer sehr fokussiert, dann lässt man mich am besten in Ruhe. Alles was ich tue und denke hat dann mit dem Event zu tun. Dann bin ich irgendwo zwischen Wahnsinn und Konzentration.
Inwiefern hilft dir deine SMA-Erfahrung dieses Jahr beim Moderieren?
Ich weiss nicht, ob mir diese wirklich hilft. Was mir aber natürlich hilft, ist, dass ich früher bei Swiss Music Television, respektive VIVA Schweiz, moderiert und die meisten Musikerinnen und Musiker auf ihrem Weg mehr oder weniger begleitet habe. Die älteren habe ich sogar von Anfang an mitbekommen, da ihre Videos oft auf VIVA gezeigt wurden. Es ist ein bisschen wie ein Klassentreffen, es schwingt auf jeden Fall etwas Nostalgie mit.
Wie bereitest du dich vor?
Gewisse Dinge weiss ich schon. Bei den neuen Künstlerinnen und Künstlern muss ich zunächst schauen, ob ich die Songs überhaupt kenne und mich ein bisschen einlesen und reinhören.
Es ist auch krass: Je älter ich bin, desto nervöser werde ich. Mit 25 Jahren wäre es mir nie in den Sinn gekommen, Panik zu schieben. Heute hat man öfters den Moment, wo man findet «ui, ui, ui, ui, ui». Dafür bin ich jetzt auch besser und seriöser vorbereitet. Früher dachte ich: Locker aus der Hüfte geschossen kommt es am besten. Heute ertrage ich das rein psychisch nicht mehr.
Wovor hast du Angst?
Bei den letzten SMAs, die ich mit Melanie Winiger moderiert habe, ist Sängerin Kesha ausgefallen. Die Regie hat uns das in der Pause ins Ohr gesagt und wir haben erstmal überhaupt nichts verstanden. Und dann gab es im Programm natürlich ein grosses Loch. Dann ist Marc Sway mit seiner Gitarre auf die Bühne gekommen und hat einfach seinen neuen Song live performt. Das war natürlich perfekte Werbung für ihn. Das war aber nicht geplant, es war einfach Marc Sway, der uns den Arsch gerettet hat.
Vor solchen Sachen habe ich schon Angst. Wenn man die Kontrolle vollkommen verliert und nicht mehr weiss, wie man aus einer Nummer rauskommt, setzt das Herz schon paar Schläge aus. Aber vielleicht sitzt ja wieder Marc Sway im Publikum und hüpft im Notfall auf die Bühne.
Die Nominierten sind zwar noch nicht bekannt. Gibt es trotzdem jemanden, dem du einen Award gönnen würdest?
Das ist eine fiese Frage. Da gibt es natürlich viele. Aber ein Herzensmusiker, und auch ein guter Freund seit mehreren Jahrzehnten, ist Michael von der Heide. Er wird sehr unterschätzt und es tut mir leid, aber ich sage ihm immer: «Wahrscheinlich musst du erst sterben, bevor dich die Leute zu schätzen wissen.» Was tragisch ist bei Künstlerinnen und Künstlern.
Für mich hat er etwas Zeitloses. Aber ihm hätte ich schon einige Preise nachgeschossen, die er noch nicht bekommen hat.
Gibt es etwas, worauf du dich besonders freust?
Das ist jetzt nicht so abschätzig gemeint wie es klingt, aber ich freue mich am meisten auf das Feierabendbier danach. Wenn alles hoffentlich gut gelaufen ist, ist es wie das Aufatmen danach. Darauf freue ich mich oft schon vor der Show. Gerade bei einer solchen Geschichte, bei der so viele Leute beteiligt sind, bin ich schon froh, wenn man anschliessend sagen kann, man hat es einigermassen seriös über die Bühne gebracht.
Der Vorverkauf für die grosse Award-Show vom 25. Mai hat am Dienstagmorgen gestartet.