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Chronologie: Ein Monat Krieg in Europa

Ukraine-Krieg

Chronologie: Ein Monat Krieg in Europa

· Online seit 24.03.2022, 06:26 Uhr
Seit einem Monat dauert der russische Invasionskrieg in der Ukraine an. In dieser Zeit sind über zehn Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen. Eine Chronologie der Zerstörung und einer humanitären Katastrophe.
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Der Krieg beginnt, bevor er Krieg genannt wird. Am 22. Februar anerkennt der russische Präsident Wladimir Putin die Gebiete Donezk und Luhansk in der Ostukraine als unabhängig. Ein Entscheid, der ein Einmarsch in die entsprechende Region rechtfertigen soll.

Die EU, USA und ihre Verbündete verhängen deshalb Strafmassnahmen gegen Russland. Unter anderem legt Berlin die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 für unbestimmte Zeit auf Eis.

24. Februar: Offizieller Kriegsbeginn

Schon seit Monaten hat Russland Truppen an der Grenze zur Ukraine stationiert. Nun werden diese aktiviert und marschieren in die Ostukraine ein. Wie Putin in einer Fernsehansprache mitteilt, sei das Ziel der Aktion «der Schutz der Menschen, die Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind».

Quelle: TeleZüri

Laut ersten westlichen Analysen will der russische Präsident die gesamte Ukraine besetzen und dessen Regierung stürzen. Es wird damit gerechnet, dass Russland innerhalb von wenigen Tagen die vollständige Kontrolle über die Ukraine erlangt.

Die Welt reagiert schockiert und es werden Forderungen nach weiteren Sanktionen laut. Die EU verhängt in der Folge grosse finanzielle und politische Massnahmen gegen Russland.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Die offizielle Schweiz reagiert ebenfalls auf das Vorgehen Putins und verurteilt es scharf. Bundespräsident Ignazio Cassis tritt vor die Medien und hinterlässt Ratlosigkeit. Es bleibt unklar, ob der Bundesrat Sanktionen gegen Russland ergreift und wenn ja, welche. Im Nachhinein sprechen viele Medien von Kommunikationsversagen.

Aussenbezirke von Kiew fallen

Nach 24 Stunden Krieg dringen erste russische Truppen in Vororte der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein. Der Preis für die russische Armee ist hoch, es gibt Verluste und viele Tote.

In den meisten Teilen der Ukraine merken die Menschen noch nicht viel vom Krieg. Trotzdem decken sie sich vorsorglich mit Lebensmitteln ein.

Quelle: CH Media Video Unit / Eduard Brand

Viele Menschen in der Schweiz fühlen sich machtlos und rufen zu Friedensprotesten auf. In allen grossen Städten finden Kundgebungen statt.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Isolation von Kiew misslingt

Am Samstag, 26. Februar, wird klar, die russische Armee kann Kiew nicht von der Aussenwelt abschneiden. Grund dafür ist wohl der grosse Widerstand der ukrainischen Truppen. Ausserdem kämpft Russland mit massiven logistischen Problemen.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird zum Weltstar. Mit seinen Videobotschaften fordert er fortan internationale Unterstützung und sein Volk zum Widerstand auf.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Angst vor der Atombombe

Mittlerweile muss Russland massiv Truppen in die Ukraine verlagern, um weiter vordringen zu können. Die Armee organisiert sich neu, es bleibt kurze Zeit ruhig.

Zeitgleich poltert Putin in Moskau und mobilisiert seine Atomstreitkräfte. In Europa geht nun die Angst vor einem Atomschlag um und verunsichert viele.

Quelle: TeleZüri

Erste Friedensverhandlungen und Schweizer Sanktionen

Zum ersten Mal treffen ukrainische auf russische Delegierte, um Friedensverhandlungen zu führen. Die Gespräche bleiben aber ergebnislos.

Zeitgleich treffen am 28. Februar Raketen die ukrainische Stadt Charkiw. Vor der Stadt kommt ein 75 Kilometer langer russischer Militärkonvoi immer näher.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Der Schweizer Bundesrat sorgt nun für Klarheit bezüglich den Sanktionen gegen Russland und übernimmt die Massnahmen der EU. Bundespräsident Cassis nennt es «einen einmaligen Schritt für die Schweiz». Es werden Bankkonten eingefroren und Wirtschaftsbeziehungen abgebrochen.

Flugverbotszone gefordert

Vor dem EU-Parlament fordert am ersten März der ukrainische Präsident eine Flugverbotszone über seinem Land. Die emotionale Rede geht um die Welt, bleibt aber ohne Reaktion der EU-Staaten oder der Nato.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Mehr Tote, mehr Eroberungen, mehr Flüchtlinge

Den russischen Streitkräften gelingen am zweiten März mehrere Erfolge. Mit Luftlandetruppen greifen sie am Morgen die Stadt Charkiw an und erobern gleichzeitig Cherson. Ausserdem befindet sich nun das grösste Atomkraftwerk der Ukraine unter russischer Kontrolle.

In Mariupol wird die Situation von Stunde zu Stunde schlimmer. Gegenüber der BBC gibt der stellvertretende Bürgermeister an, dass die Stadt 15 Stunden durchgehen beschossen zu werde. Dabei sterben hunderte Zivilistinnen und Zivilisten.

An der ukrainischen-polnischen Grenze kommen nun täglich tausende von Flüchtenden an. International beginnt eine Welle der Solidarität. Aus der ganzen Welt schicken Menschen Hilfsgüter, Medikamente und Essen an die Grenzen.

Quelle: CH Media Video Unit / TeleZüri

Argovialand sammelt Hilfsgüter

Auch im Argovialand ist die Solidarität mit den Geflüchteten spürbar. Spontan organisieren sich Private, um Hilfsgüter zu sammeln und sie mit Lastwagen an die ukrainische Grenze zu transportieren. Über 34 Tonnen Material sind laut der Präsidentin von «Volunteers for Humanity», Marit Neukomm, zusammengekommen.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

Wegen der verstärkten Raketenangriffe der Russen sterben nun täglich hunderte Menschen in der Ukraine. Besonders oft treffen die Beschüsse die Hautpstadt Kiew, Isjum und Charkiw.

Erste humanitäre Korridore

Nach einer zweiten Verhandlungsrunde am dritten März zwischen russischen und ukrainischen Vertretern werden humanitäre Korridore vereinbart. So sollen Zivilistinnen aus dem Kriegsgebiet in Sicherheit gebracht werden.

Sanktionen gegen Russland machen sich bemerkbar

Immer mehr westliche Unternehmen ziehen sich aus Russland zurück. Unter anderem H&M, Mc Donalds und Ikea schliessen ihre Filialen.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

In der Nacht auf den vierten März wird das Kernkraftwerk Saporischschja von russischen Panzern beschossen. Es bricht ein Brand aus, der aber wieder unter Kontrolle gebracht wird.

Feuerpause und humanitäre Korridore

Beide Kriegsparteien versuchen am fünften und sechsten März eine Feuerpause durchzusetzen, um die Bevölkerung aus den Städten Mariupol und Wolnowacha zu bringen. Alle Versuche scheitern.

In Rom tritt Papst Franziskus vor die Menschen und fordert ein sofortiges Kriegsende.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Russland bombardiert ein Kinderkrankenhaus und eine Geburtenklinik

US-Präsident Joe Biden kündet an, sämtliche Importe von Öl, Erdgas und Kohle aus Russland zu verbieten. Mittlerweile sind über zwei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.

In der Stadt Mariupol treffen russische Raketen eine Geburtsklinik und ein Kinderkrankenhaus. Anwesende dokumentieren die Zerstörung.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / AP Video

Aargau und Solothurn bereiten sich auf Flüchtende vor

Die Schweiz rechnet mit tausenden Flüchtenden aus der Ukraine. Man wolle den Flüchtenden schnell und unbürokratisch helfen, sagte Justizministerin Karin Keller-Sutter. Auch die Kantone Solothurn und Aargau bereiten sich auf die Herausforderung vor.

Quelle: TeleM1

Bis zum 15. März hatte der Kanton Aargau 36 Personen aus der Ukraine aufgenommen.

Schutzstatus S und weitere Drohungen

Bundesrätin Karin Keller-Sutter aktiviert zum ersten Mal in der Schweizer Geschichte den Schutzstatus S für die ukrainischen Geflüchteten. Dieser erlaubt eine unkomplizierte, pragmatische Aufnahme der Menschen. Ukrainische Kinder können nun eingeschult werden und deren Eltern arbeiten dürfen.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Am zwölften März warnt Russland öffentlich vor einer Aufnahme Schwedens und Finnlands in die Nato. Es hätte «ernsthafte militärische und politische Folgen, die uns dazu zwingen würden, die gesamte Bandbreite der Beziehungen zu diesen Staaten zu überdenken und Vergeltungsmassnahmen zu ergreifen», sagt der Direktor für Europapolitik im russischen Aussenministerium, Sergei Beljajew.

Anti-Kriegs-Demo auf Bundesplatz

Bei einer Friedensdemo auf dem Berner Bundesplatz spricht der ukrainische Präsident Selenskyj zur Schweizer Bevölkerung. Begrüsst wird er von Bundespräsident Ignazio Cassis.

Über zehn Millionen Menschen auf der Flucht

Laut amerikanischen Schätzungen starben beim Ukraine-Krieg bislang über 7000 russische Soldaten. Russland dementiert diese Zahl und spricht von 498 Toten. Beide Zahlen lassen sich nicht verifizieren.

Wie viele Zivilistinnen und Zivilisten in den Kriegshandlungen gestorben sind, ist noch unklar. Die vereinten Nationen sprechen von über zehn Millionen ukrainischen Flüchtenden, die seit dem Kriegsbeginn ihr Zuhause verlassen mussten.

Alle aktuellen Informationen zum Krieg in der Ukraine findest du hier in unserem Liveticker.

(noh)

veröffentlicht: 24. März 2022 06:26
aktualisiert: 24. März 2022 06:26
Quelle: FM1Today

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