Belarus-Krise

Polens Regierungschef mahnt Europäer zu Grenzschutz

18.11.2021, 05:50 Uhr
· Online seit 18.11.2021, 00:25 Uhr
In der Belarus-Krise ruft Polen die EU zu einem entschlossenen Grenzschutz auf.
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«Wenn wir nicht in der Lage sind, jetzt Tausende Zuwanderer fernzuhalten, dann werden es bald Hunderttausende sein, Millionen, die Richtung Europa kommen», sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki der «Bild».

Sein Land beweise derzeit am Grenzzaun zu Belarus, dass effektiver Grenzschutz möglich sei. «Kaum jemand kommt durch, obwohl es jede Nacht und jeden Tag Tausende versuchen.»

Seinen Worten zufolge sollte insbesondere Deutschland ein besonderes Interesse daran haben, die EU-Aussengrenze am Mittelmeer und im Osten vor Zuwanderung zu schützen.

Mit dem Vorgehen der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise 2015 ging Morawiecki hart ins Gericht. «Das war eine gefährliche Politik für Europa und für die Welt», kritisierte er. «Sie hat die Souveränität vieler europäischer Staaten gefährdet und schuf einen künstlichen Multikulturalismus.»

Im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen warten Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika darauf, nach Polen und damit in die EU gelangen. Polen hat nach offiziellen Angaben mittlerweile mehr als 20'000 Sicherheitskräfte in der Region stationiert, um illegale Einreisen zu verhindern.

veröffentlicht: 18. November 2021 00:25
aktualisiert: 18. November 2021 05:50
Quelle: sda

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