Quelle: ArgoviaToday / Dorit Bosshard
Wer in Aarau an der Aare spazieren geht, begegnet immer mal wieder einem Schwanen-Nest. An insgesamt drei Orten sind sie diesen Frühling zu finden, wie ArgoviaToday bereits berichtete: Eines ist am Philosophenweg bei der Schwanbar, zwei weitere in der Nähe der Rüchligwehr. Während in zwei dieser Nester bis vor Kurzem noch Eier und brütende Schwäne zu sehen waren, sind diese nun weg.
Über die Gründe des Eier-Verschwindens bei der Rüchligwehr wird unter den Spaziergängerinnen und Spaziergängern fleissig diskutiert. Eine Seniorin ist sich sicher, dass die Eier auf dem Aare-Inseli weggeschwemmt wurden. Die anderen, welche auf einem Trockenstreifen, nur wenige Meter nach dem Rüchlig-Spielplatz lagen, seien vom Marder geklaut worden.
Sind schon Schwanen-Babys da?
Der Aarauer Jagdaufseher Hansruedi Müller kann diese Spekulationen nicht bestätigen: Da die Rüchlig-Schleusen nicht geöffnet wurden, sei es unwahrscheinlich, dass die Eier auf der Sandbank weggeschwemmt worden sind. Da aber keine Eier oder brütende Schwäne mehr zu sehen sind, sei es möglich, dass bereits Schwanen-Babys geschlüpft sind und die Mutter mit ihnen Richtung Biberstein weitergezogen ist.
Beim Nest, welches beim Rüchlig-Spielplatz in einem kleinen Seitenarm liegt, sei es möglich, dass dieses von einem Marder oder Fuchs aufgesucht wurde. «Da müsste man eine Wildkamera an einem Baum aufhängen, damit man genau sagen kann, was da passiert ist.»
Chancen für Schwan-Fans stehen schlecht
In den eingezäunten Nestern bei der Schwanbar sind weiterhin keine Eier oder brütende Schwäne zu sehen. Im April war ein Schwan während wenigen Tagen am Brüten, hat dann aber das Nest verlassen. Die Eier waren kurz Zeit später verschwunden. Einige Meter weiter war nun zwar ein Schwan in einem Rasenstück am Wegrand zu sehen, dieser hat sich laut Jagdaufseher Müller aber wohl nur ausgeruht.
Dass die Aarauer Schwäne dieses Jahr noch weitere Eier legen, ist, so Müller, eher unwahrscheinlich. Schwäne brüten 35 bis 41 Tage und müssten sich – wenn es noch Junge geben soll – schon bald beeilen. Müller hat jedoch schlechte Nachrichten. Er hat die Nester über mehrere Tage beobachtet und erklärt: «Dieses Jahr wird es in Aarau keine Jungschwäne geben.» Auch bei der Sandbank hat es also keinen Nachwuchs gegeben.