Mit sechs Stockwerken ist der geplante Neubau am Girixweg im Aarauer Telli-Quartier doppelt so hoch wie die umliegenden Häuser. Deshalb stosst das Bauvorhaben insbesondere bei den Nachbarn auf Kritik. So auch bei Reto Unternährer. Er wuchs in der Telli auf und stört sich ab dem Hochhaus. «Auf so einem kleinen Grundstück von 650 Quadratmetern will man so ein riesen Teil bauen, das einfach alles zerdrückt und erschlägt», so Unternährer gegenüber Tele M1. Und auch Ralf Doerendahl, er wohnt seit 23 Jahren am Girixweg, bläst ins gleiche Horn: «Das ist ein Riesengebäude. Dass das so hoch wird, damit habe ich nicht gerechnet.»
Der Grundeigentümer darf so hoch bauen, weil das Grundstück im Jahr 2018 umgezont wurde. Und das gerade einmal zwei Jahre, nachdem der neue Eigentümer das Grundstück ersteigert hatte. An einen Zufall glauben die Nachbarn deshalb nicht: «Er sitzt sicherlich schon lang genug hier in der Stadt und hat seine Beziehungen. Da gehe ich einfach mal davon aus, dass das gut vorbereitet war. Das war ein geschickter Schachzug», ist Ralf Doerendahl überzeugt.
Laut dem Bauherren soll das Hochhaus ein Mehrgenerationenhaus werden. Gemäss der Stadt Aarau entsprechen die Pläne der neuen Bauzone. Der Eigentümer konnte aufgrund eines Todesfalls in der Familie keine Stellung gegenüber Tele M1 nehmen. Am Telefon gab er jedoch bekannt, dass anfänglich ein kleineres Haus geplant gewesen sei. Mit einer Umzonung habe er nicht gerechnet.
Sobald das entsprechende Baugesuch eingereicht wird, werden die Nachbarn Einspruch gegen das Bauvorhaben erheben.
(ova)