Keine U-Haft

Der Feuerteufel vom Wasseramt soll per GPS überwacht werden

06.12.2022, 16:57 Uhr
· Online seit 05.12.2022, 15:09 Uhr
Die Solothurner Staatsanwaltschaft hat vor dem Bundesgericht erreicht, dass der mutmassliche Feuerteufel vom Wasseramt bis auf Weiteres überwacht werden darf. Weil das Gericht entschieden hatte, dass der ehemalige Feuerwehr-Offizier aus der U-Haft entlassen wird, wurden nun Ersatzmassnahmen beantragt.
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Der 33-jährige Schweizer, dem insgesamt 12 Brände in der Region Wasseramt zur Last gelegt werden, hatte sich erfolgreich gegen die Verlängerung der Untersuchungshaft gewehrt. Er war Ende Mai festgenommen worden. Das Solothurner Obergericht hatte im Oktober zwar den dringenden Tatverdacht auf mindestens elf Brände bestätigt, erachtete den Haftgrund der Wiederholungsgefahr als nicht gegeben, der ehemalige Feuerwehrmann wurde freigelassen.

«Angst und Besorgnis» in Dorfbevölkerung

In der Gemeinde Kriegstetten, wo der 33-Jährige wohnhaft ist, sorgte die Rückkehr des mutmasslichen Täters für Unmut: «Dass der Beschuldigte entschieden hat, wieder in unser Dorf zurückzukehren, beurteilt der Gemeinderat – wie ein überwältigender Teil der Bevölkerung – als unglücklich», schrieb Gemeindepräsident Simon Wiedmer in einem Communiqué Ende Oktober. Dass der Mann auf freien Fuss gekommen war, habe in der Gemeinde zu «Angst und Besorgnis geführt», hiess es im Oktober weiter.

Ohne Ersatzmassnahmen geht es nicht

Die Staatsanwaltschaft hat gegen die Freilassung ohne Ersatzmassahmen beim Bundesgericht nun wiederum erfolgreich Beschwerde eingelegt. Zwar liege keine ausgeprägte, aber immerhin eine niederschwellige Wiederholungsgefahr vor, entschied die höchste Gerichtsinstanz. Die Anordnung von Ersatzmassnahmen sieht das Gericht aber als sinnvoll an. Daher hat die Staatsanwaltschaft nun beim kantonalen Haftgericht die Anordnung von Massnahmen, vor allem des Elektronischen Monitorings (GPS-Standort-Überwachung), beantragt. Der Entscheid werde in den nächsten Tagen erwartet.

Die derzeitigen Formen dieser Überwachung basieren auf Radiowellen (Kurzstreckenfunk) sowie auf biometrischer oder satellitengestützter GPS-Technologie. Der elektronische Fusssender wird per Mobilfunknetz fernüberwacht.

Brand in Oekingen noch nicht geklärt

Zum Schluss hält die Solothurner Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung fest, dass die Ermittlungen in einem Brandfall in Oekingen am 4. Dezember derzeit in alle Richtungen weitergeführt würden. Dabei war ein unbewohnter Spycher an der Waldstrasse in Brand geraten. Es entstand grosser Sachschaden.

Quelle: Tele M1 / Corinne Bürki / Argovia Today

(lba)

veröffentlicht: 5. Dezember 2022 15:09
aktualisiert: 6. Dezember 2022 16:57
Quelle: ArgoviaToday

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