Strommangellage

Eine Abschaltung von einer Stunde würde ES-Gruppe 30 Millionen Franken kosten

· Online seit 13.10.2022, 19:22 Uhr
Die ES-Gruppe in Dottikon stellt lebenswichtige Wirkstoffe für Medikamente her. Bei einer stundenweisen Stromabschaltung würde die Herstellung massiv darunter leiden. Zusätzlich würde die Firma bereits eine Stunde ohne Strom rund 30 Millionen Franken kosten.

Quelle: Tele M1

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Der Bund plant bei einer akuten Strommangellage stundenweise Abschaltungen. Für Markus Blocher, CEO der ES-Gruppe in Dottikon, die Pharmawirkstoffe und Feinchemikalien herstellt, ist das kein gangbarer Weg, wie Tele M1 berichtet. Das Problem seien die komplexen Produktionsketten: «Die Vorlaufzeit für einen Pharmawirkstoff beträgt zum Teil bis zu 18 Monate. Wenn es zu Unterbrüchen während der Produktion kommt und das Produkt nicht mehr regulatorisch konform ist, dann muss man es vernichten», so der Sohn von Altbundesrat Christoph Blocher. Das hätte wiederum fatale Folgen für die Patientinnen und Patienten, denn die ES-Gruppe stellt Wirkstoffe für lebenswichtige Medikamente her. Das müsse «um jeden Preis verhindert werden», sagt Markus Blocher.

Ein vollständiger Stromunterbruch von mehr als einer Stunde würde die Firma ES-Gruppe 30 Millionen Franken kosten. Man könnte die Unterbrüche zwar mit eigenen Dieselgeneratoren überbrücken, aber diese dürften im Jahr höchstens 50 Stunden in Betrieb sein. Er nimmt deshalb den Bund in die Pflicht: «Wenn der Bund diese Einschränkungen lockern würde, dann könnte man die Generatoren im Notfall in Betrieb nehmen. Die stehen hier und müssten nicht neu beschaffen werden», sagt Blocher.

Um den Notfall zu vermeiden, möchte die ES-Gruppe nun soviel Energie sparen wie nur irgendwie möglich. Eine der Stomsparmassnahmen die nächste Woche in Kraft treten, sei die Abschaltung der Aussenbeleuchtung.

(crb)

veröffentlicht: 13. Oktober 2022 19:22
aktualisiert: 13. Oktober 2022 19:22
Quelle: ArgoviaToday

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