Aargau/Solothurn

Entwarnung nach Dioxin-Bodenuntersuchungen bei den Aargauer KVA

Umwelt

Entwarnung nach Dioxin-Bodenuntersuchungen bei den Aargauer KVA

22.09.2022, 18:48 Uhr
· Online seit 22.09.2022, 10:12 Uhr
In den Böden bei den drei Aargauer Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) sind laut Angaben der Behörden bei Untersuchungen keine Dioxin-Werte gemessen worden, die eine Sanierung bedingen. In vier der insgesamt 29 Messungen wurden jedoch erhöhte Werte gemessen. Der Kanton prüft Massnahmen.
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Es sei keine akute Gefährdung von Mensch und Umwelt vorhanden, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Donnerstag mit. Aufgrund der aktuellen Untersuchungsresultate könne durch den Vergleich mit alten Messungen davon ausgegangen werden, dass seit den 1990er-Jahren keine Erhöhungen der Belastungen erfolgt sei.

«Dioxin ist ein Umweltgift, das auf das Immun- und Nervensystem schlagen kann oder auch krebserregend sein kann», erklärt Thomas Muntwyler, Fachspezialist Boden bei der Abteilung Umwelt des Kantons Aargau.

Erhöhter Messwert bei der KVA Turgi

Bei der KVA Turgi im Bezirk Baden wies eine Probe eine knappe Überschreitung des Prüfwerts beim hochgiftigen Dioxin auf. Dies bestätigte laut Behörden die frühere Untersuchung am selben Standort in den 1990er-Jahren. Die damals erfolgte Gefährdungsabschätzung werde in einem nächsten Schritt aufgrund neuster Erkenntnisse überprüft.

Bei der KVA Buchs im Bezirk Aarau weisen drei Proben östlich der KVA eine Prüfwertüberschreitung auf. Auffallend sei, dass alle drei Standorte im Wald lägen, hält das BVU fest. Eine wahrscheinliche Erklärung für die erhöhten Werte liege im sogenannten Auskämmeffekt.

Keine akute Gefährdung

Die Kronen der Bäume filtern gemäss BVU gewissermassen die Luft und mit dem Laub- respektive Nadelfall gelangen die daran haftenden und angereicherten Schadstoffe auf und in den Boden. Auch bei diesen drei Standorten werde eine Gefährdungsabschätzung vorgenommen. Eine akute Gefährdung liege nicht vor. Aus diesem Grund bestehe auch kein akuter Handlungsbedarf. Bei der KVA Oftringen im Bezirk Zofingen wurden keine erhöhten Werte gemessen.

Der Auslöser für diese Untersuchung war der Fund von sehr hohen Dioxin-Werten bei der Kehrichtverbrennungsanlage in Lausanne. «Daraufhin ging man gesamtschweizerisch daran, die Kehrichtverbrennungsanlage ebenfalls auf Bodenbelastungen zu prüfen. Und der Kanton Aargau hat das nun mit der Untersuchung dieser drei KVAs gemacht», erklärt Muntwyler.

(red./SDA)

veröffentlicht: 22. September 2022 10:12
aktualisiert: 22. September 2022 18:48
Quelle: ArgoviaToday

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