Aargau/Solothurn

Hintern fotografiert: Aargauer Influencerin nervt sich über Spanner an Preisverleihung

«Wie dreist kann man sein?»

Hintern fotografiert: Aargauer Influencerin nervt sich über Spanner an Preisverleihung

17.10.2023, 17:40 Uhr
· Online seit 17.10.2023, 10:09 Uhr
Während der Produktion eines Videos an den Swiss Influencer Awards fotografierte ein Besucher gezielt das Gesäss einer Aargauer Fitness-Influencerin. Bei der Konfrontation stellt sich heraus, dass er wohl noch mehr Frauen unerlaubt fotografiert hat. Über den Vorfall hat sie nun ein Video veröffentlicht.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

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Die Swiss Influencer Awards haben am vergangenen Samstag in Luzern stattgefunden. Für die 22-jährige Aargauer Fitness-Influencerin Simona Coppola, bekannt als «Simsallagym», ein idealer Ort, um sich mit Gleichgesinnten zu «connecten».

An besagtem Abend kam es jedoch zu einer sehr unschönen Szene. Als die 22-Jährige ein Interview gab und ihr Können unter Beweis stellte, indem sie Kniebeugen mit einer anderen Besucherin auf den Schultern machte, schoss ein männlicher Besucher Fotos von ihrem Gesäss. Als eine von Simonas Kolleginnen dies bemerkte, stellten sie ihn gemeinsam zur Rede, wie die Influencerin in einem Beitrag auf Instagram erklärt.

Sie forderten von dem Unbekannten, dass er die Fotos umgehend löschen solle, was er dann auch tat. Zu dem Zeitpunkt war es aber schon zu spät, bereits in sechs Chats waren die Bilder geteilt worden, zwei Empfänger hatten die Bilder schon gesehen. Laut Coppola waren auf dem Handy noch weitere Aufnahmen von anderen Frauen zu sehen, welche der Unbekannte heimlich fotografiert hatte, erzählt sie. «Ich war einfach nur hässig. Er zoomte explizit auf meinen Hintern und schoss etwa zehn Bilder. Wie dreist kann man eigentlich sein?», sagt Coppola gegenüber ArgoviaToday.

Laut Coppola schilderte eine ihrer Kolleginnen den Vorfall dem Sicherheitspersonal. Sie habe dabei aber keinen Rauswurf verlangt. Laut der Aargauerin behielten die Sicherheitskräfte den Mann jedoch im Auge. Wie viel der Aufwand gebracht hat, ist jedoch unklar. «Auf mein Video hat sich eine Frau gemeldet, von der auch unerlaubt Fotos gemacht wurden. Ich weiss aber nicht, ob das vorher oder nachher war», so Coppola. Den Sicherheitskräften macht sie keinen Vorwurf. Von einer Anzeige hat die junge Frau bisher abgesehen. «Ich würde eine Anzeige nicht wegen mir alleine machen. Sondern damit er in Zukunft vermerkt wird, damit bei einem wiederholten Fall eher der leidtragenden Person geglaubt wird als ihm», so die Influencerin.

Laut der Fitness-Influencerin wollte der Besucher seinen Kollegen angeblich zeigen, wie schön es an den Swiss Influencer Awards sei. Uneinsichtig habe er der Aargauerin versucht zu erklären, dass es keine grössere Sache wäre und dass sie doch damit rechnen müsse, dass solche Sachen passierten, wenn man sich so anziehe. Ein Argument, dass viele betroffene Frauen bereits anhören mussten. «Ich denke, das ist ein Problem, welches nur gelöst werden kann, wenn man darauf aufmerksam macht. Das ist einer von vielen Gründen, warum ich dieses Video gemacht habe», sagt Coppola.

Ein weiter wichtiger Grund, warum sie sich entschieden hat, das Video zu veröffentlichen, ist, anderen Frauen Mut zu machen, die in eine solche Situation geraten. Es gehe ihr dabei auch um die Botschaft, für sich einzustehen und dass einem dies stark mache. «Wenn wir uns gegenseitig unterstützen, ein solches Verhalten als falsch identifizieren, einander glauben und uns gegenseitig Rückhalt geben, trauen sich Frauen in solchen Situationen auch mehr», so Coppola.

Das sagen die Veranstalter zu der Situation

Der Fall ist den Veranstaltern am Montag gemeldet worden, wie Fabian Plüss, Co-Founder der Swiss Influencer Awards, schriftlich mitteilt. Gemäss Plüss werden sämtliche Besuchenden mit folgendem Schreiben sensibilisiert: «Die Veranstaltungsbesucher:innen erklären sich damit einverstanden, dass sie aufgenommen oder fotografiert werden können und solche Aufnahmen in Medien aller Art veröffentlicht sowie zu Marketing- und Kommunikationszwecken verwendet werden dürfen.» Die Besuchenden sollen so sensibilisiert werden, sich bewusst zu verhalten und Dinge zu unterlassen, welche sie nicht ungewollt im Netz vorfinden wollen. Dem Mann hätte also bewusst sein müssen, dass sein Vorgehen aufgenommen wurde.

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Das Bildmaterial des Beschuldigten liege den Veranstaltern gegenwärtig nicht vor. Da ebenfalls kein Kontakt zu diesem Mann bestehe, könnten sie das Bildmaterial weder beschaffen noch auswerten. Dennoch findet Plüss für den konkreten Vorfall klare Worte: «Wenn es stimmt und der Mann die Fotos so gemacht hat, wie von der Influencerin geschildert, finde ich es höchst verwerflich und toleriere es nicht. Aber ich kann es dem Mann derzeit nicht unterstellen, weil ich nicht weiss, was er genau fotografiert hat. Man sieht nicht, dass er das Handy bewusst nur auf einen privaten Teil des Körpers richtet, es könnte sich auch auf die ganze Szene richten.»

veröffentlicht: 17. Oktober 2023 10:09
aktualisiert: 17. Oktober 2023 17:40
Quelle: ArgoviaToday

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