Nach Corona-Lockerungen

Spüren die Beizen und Clubs im Aargau jetzt den Frühling?

· Online seit 21.03.2022, 09:04 Uhr
Vor rund einem Monat hat der Bundesrat beschlossen, die Corona-Massnahmen weitestgehend aufzuheben. In der Gastrobranche war die Freude über die Lockerungen gross. Doch floriert das Geschäft wirklich bereits wieder?
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«Wir sind froh, dass die Massnahmen heruntergefahren wurden. Die Lockerungen führten zu einer spürbaren Erleichterung und wir dürfen endlich wieder mehr Gäste bewirten», zeigt sich GastroAargau-Präsident Bruno Lustenberger erfreut. Dennoch gebe es bestimmte Gästegruppen, die noch nicht zurückgekehrt seien. Unter anderem fehle es am Geschäftstourismus oder an grossen Banketten. Zudem haben sich viele Leute an das Take-Away-Angebot gewöhnt und würden vermehrt zu Hause essen. Darunter leidet die Gastrobranche laut Lustenberger nach wie vor.

Eine Umfrage im Argovialand bestätigt die Einschätzungen des Gastro-Bosses. «Die Besucherzahl im Restaurant, Saal und Catering hat sich wieder stark verbessert. Sie ist aber noch nicht auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie», erklärt zum Beispiel Peter Schneider, Geschäftsführer Gasthof zum Schützen Aarau, auf Anfrage von ArgoviaToday. Zudem gebe es pro Tag zurzeit etwa eine bis zwei Annullationen, weil sich Gäste mit Corona infiziert haben.

Lokal-Schliessungen wegen Corona

Für das Restaurant Frohsinn in Aarau stellt vorwiegend das Homeoffice ein Problem dar. «Ich konzentriere mich vor allem auf das Mittagsgeschäft und da sind die Gäste noch nicht vollständig zurück», so Gopithas Peethamparam. Allerdings rechnet der Geschäftsführer damit, dass es im Frühling und Sommer besser wird, wenn die Leute auch draussen sitzen können.

In der «Caruso Bar» in Aarau sind die Gäste beinahe vollständig zurück. «Wir merken, dass die Leute raus wollen und das Versäumte nachholen wollen», so ein Mitarbeiter. Allerdings musste das Lokal kurzzeitig wegen Corona-Infektionen im Team schliessen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in den Clubs in der Region. «Es kommt langsam wieder, aber es ist noch nicht perfekt. Es gibt Tage, die gut sind und Tage, die weniger gut sind», so Calvin Sabathy vom «Cordula Club» in Baden. Immerhin würden die Stammgäste regelmässig kommen. Das gebe ihnen die Motivation, weiterhin vollen Einsatz zu geben.

«Es geht uns so gut wie schon lange nicht mehr»

Genauso ist die Situation im «Werkk» in Baden und im «Utopia Club» in Aarau. Allerdings haben beide Clubs noch damit zu kämpfen, dass wöchentlich mehrere Mitarbeitende ausfallen. Die Veranstalter mussten zwar bisher noch keine Events absagen, aber es müsse immer wieder kurzfristig Ersatz gesucht werden.

Auch gewisse Restaurants hatten mit Teilschliessungen zu kämpfen. Aufgrund von Personalengpässen mussten sie vorübergehend die Öffnungszeiten anpassen. Dennoch: «Es geht uns so gut wie schon lange nicht mehr. Aber wir sind noch nicht ganz zufrieden», resümiert Lustenberger. Immerhin: Trotz der steigenden Corona-Zahlen stellt im Moment keines der angefragten Lokale eine Abnahme der Besucher fest. Vielmehr würden sie sich auf einen Frühling mit vielen Gästen vorbereiten.

(rce)

veröffentlicht: 21. März 2022 09:04
aktualisiert: 21. März 2022 09:04
Quelle: ArgoviaToday

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