Erstmals werden seit diesem Sommer Mastferkel nach Deutschland exportiert, obwohl der Preis dort noch tiefer liegt als in der Schweiz. Dabei kam es Mitte Juli zu einem folgenreichen Vorfall: Über 500 Ferkel, die bereits für den Transport nach Deutschland verladen waren, konnten nicht exportiert werden. Dies, weil in Deutschland ein Transportverbot für Tiere bei über 30 Grad gilt. Die Exporteure mussten kurzfristig eine Lösung finden und liessen die Tiere in Zürich schlachten. Die Tiere wurden schliesslich zu Haustierfutter verarbeitet.
Meinrad Pfister, Präsident des Branchenverbands Suisseporcs, kennt den Fall. Gegenüber der SonntagsZeitung sagt er: «Wir sind sehr unglücklich über die derzeitige Situation.» Dass Schweine aus der Schweiz ins Ausland exportiert werden, sei neu und habe es vorher noch nie gegeben. Bei Suisseporcs sieht man die Exporte auch aus Gründen des Tierwohls kritisch: «In der EU sind Lebendtiertransporte von bis zu 24 Stunden möglich – doch genau von solchen Praktiken wollen wir uns in der Schweiz ja abgrenzen», sagt Pfister. Die Alternative bestünde darin, trächtige Muttertiere zu schlachten. «Dies ist mit dem Tierschutzgedanken nicht vereinbar», so Pfister.