Nach dem mit 0:4 verlorenen Halbfinalspiel gegen den Gastgeber Kanada blieb den Schweizerinnen kaum Zeit, um der verpassten ersten Medaillenchance nachzutrauern. Nur 18 Stunden später standen sie im kleinen Final erneut im Einsatz, um gegen Finnland Geschichte zu schreiben. Vor neun Jahren in Burlington im US-Staat Vermont gab es dank einem 6:2-Sieg gegen die Nordländerinnen Bronze. Es ist bis heute die einzige Schweizer WM-Medaille im Frauen-Eishockey.
Von einem solchen Coup gegen den WM-Finalisten von 2019 waren die Schweizerinnen in Kanada aber weit entfernt. Im Vergleich zur 0:6-Niederlage in der Vorrunde gelang ihnen im Bronze-Spiel zwar eine deutliche Steigerung. Zwei schnelle Gegentore zu Beginn des Start- und Mitteldrittels (nach 99 respektive 54 Sekunden) brachte das Schweizer Team jedoch früh in Bedrängnis.
Sechste Niederlage im siebten Spiel
Zwar konnte Captain Lara Stalder in der 24. Minute mit einem verdeckten Handgelenkschuss noch auf 1:2 verkürzen, doch mit Undiszipliniertheiten machten sich die Schweizerinnen das Leben danach gleich selber wieder schwer. Eine zweite Strafe wegen eines Wechselfehlers nutzten die Finninnen 107 Sekunden vor dem Endes des Mitteldrittel zum vorentscheidenden Tor zum 3:1.
Trotz der sechsten Turnier-Niederlage im siebten Spiel dürfen die Schweizerinnen stolz auf das Erreichte sein. Auch ohne ihre verletzte Leistungsträgerin Alina Müller ist es ihnen gelungen, dank einem Overtime-Sieg im Viertelfinal gegen die Russinnen erstmals seit 2012 wieder in die Halbfinals vorzustossen. Das stimmt im Hinblick auf das Olympia-Turnier im nächsten Februar in Peking zuversichtlich.