Nach drei Mitteilungen der Polizei, die sowohl «La Prensa» als auch das regierungsnahe Portal «El19Digital» am Sonntag veröffentlichten, wird den Festgenommenen unter anderem Planung terroristischer Aktionen mit Finanzierung durch ausländische Mächte vorgeworfen. Unter den gleichen Anschuldigungen waren in den vergangenen Tagen bereits die Präsidentschaftskandidaten Arturo Cruz, Félix Maradiaga und Juan Chamorro festgenommen wurden. Eine vierte Bewerberin, Cristiana Chamorro, war am 2. Juni unter Hausarrest gestellt worden.
Kritikern zufolge will die Regierung von Präsident Daniel Ortega, der in den 1970er Jahren gegen den Diktator Anastasio Somoza gekämpft hatte, die Opposition unterdrücken und eine freie und faire Wahl verhindern. Ortega war nach einem Volksaufstand gegen Somoza von 1979 bis zu seiner Abwahl 1990 schon an der Macht gewesen. Seit Anfang 2007 regiert er Nicaragua erneut. 2014 verabschiedeten seine Sandinisten eine Verfassungsreform, die das Verbot der direkten Wiederwahl des Präsidenten aufhob.