Der wegen des steigenden Meeresspiegels existenziell bedrohte Inselstaat Tuvalu hat sich im Internet als «erste digitale Nation» neu gegründet. «Inseln wie diese werden rasante Erwärmung, steigende Meeresspiegel und Dürren nicht überleben, also bauen wir sie virtuell nach», sagte Tuvalus Aussenminister Simon Kofe in einem Video, das sein Ministerium während der in Ägypten laufenden Klimakonferenz bei Twitter verbreitete. «Während unser Land verschwindet, haben wir keine Wahl als die erste digitale Nation der Welt zu werden.»
Im Video ist Kofe auf einer virtuellen Insel an einem Palmenstrand zu sehen, am Himmel fliegen virtuelle Vögel. Die Kamera zoomt nach seiner Ansprache heraus und zeigt die kleine Insel in einem ansonsten schwarzen virtuellen Raum.
"Islands like this one won’t survive rapid temperature increases, rising sea levels...so we’ll recreate them virtually. Piece by piece, we’ll preserve our country..."- @Simon_Kofe
— Tuvalu Ministry of Foreign Affairs (@Tuvalu_MJCFA) November 16, 2022
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«Stück für Stück werden wir unser Land erhalten»
Der Klimawandel macht pazifischen Inseln ganz besonders zu schaffen. Das zwischen Australien und Hawaii liegende Inselreich Tuvalu mit seinen neun Korallen-Atollen ist schon lange vom steigenden Meeresspiegel bedroht und könnte in den nächsten Jahrzehnten weitgehend überschwemmt werden. In Tuvalu leben rund 12 000 Menschen.
Um Land und Kultur Tuvalus zu erhalten, «verlegen wir sie in die Cloud, unabhängig davon, was in der physischen Welt passiert», sagte Kofe. «Stück für Stück werden wir unser Land erhalten, unserem Volk Trost spenden und unsere Kinder und Enkel daran erinnern, was unser Zuhause einst war.» Möglicherweise würde sich der Rest der Welt Tuvalu bald im Internet anschliessen, sagte Kofe.
The Pacific island nation of Tuvalu (population 12,000) says it is going to build a digital replication of itself in the metaverse as a way to preserve its history, culture, and lands amidst the threats of rising sea levels and climate change. pic.twitter.com/iB1s9d1m03
— NowThis (@nowthisnews) November 15, 2022
(sda/mhe)